Düsseldorf Wohnungsdurchsuchung: 25-Jähriger feuert auf Polizisten

Mit einem Durchsuchungsbefehl wollten die Beamten in die Wohnung. Polizist schießt den Mann an.

Foto: Gerhard Berger

Düsseldorf. Die Durchsuchung einer verdächtigen Wohnung in Mörsenbroich ist am Mittwochmorgen vollkommen aus dem Ruder gelaufen. Im Rahmen eines Drogenverfahrens wollte die Düsseldorfer Kripo eine Wohnung an der Wrangelstraße überprüfen. Doch als die Beamten die Tür öffnen, werden sie von Schüssen empfangen.

Gegen 6.45 Uhr klingeln die Beamten an der Wohnungstür: „Polizei! Öffnen Sie die Wohnungstür!“ Drinnen soll sich ein 25-jähriger Verdächtiger aufhalten. Doch er öffnet nicht. Schließlich brechen die Polizisten die Tür auf. Und dann überschlagen sich die Ereignisse: Der junge mutmaßliche Dealer eröffnet sofort und — laut WZ-Informationen — ohne jegliche Vorwarnung das Feuer auf die Beamten. Einer von ihnen zieht seine Dienstwaffe und schießt zurück. Er trifft den 25-Jährigen, er kann überwältigt werden. Ein Rettungswagen bringt ihn sofort in eine Klinik — offenbar hat er aber lediglich eine Fleischwunde erlitten, zu keinem Zeitpunkt bestand Lebensgefahr.

Dennoch ist der Fall jetzt Gegenstand von Ermittlungen. Die Kripo Wuppertal hat eine Kommission gegründet, die untersucht, ob der Düsseldorfer Polizist korrekt gehandelt hat. Dieses Vorgehen ist üblich, die ermittelnde Behörde soll gegenüber dem Beamten neutral sein.

Geprüft wird im Laufe des Verfahrens mit Sicherheit auch, ob die Kripo damit hätte rechnen können, dass der junge Mann bewaffnet war. Dann erfolgen Durchsuchungen meist mit Hilfe von Spezialkräften. Wie in der vergangenen Woche, als SEK-Kräfte eine Wohnung in Düsseltal stürmten, wo sie eine gestohlene Totenkopf-Diskokugel fanden. Es gab Hinweise auf Waffen und scharfe Bullterrier — tatsächlich griff eines der Tiere während des Einsatzes an und wurde erschossen.

Dass Düsseldorfer Polizisten im Dienst schießen müssen, ist äußerst selten. Im vergangenen Jahr etwa wurden Beamte bei einem Einsatz in Flingern mit einem Messer attackiert, einer zog die Waffe und schoss den Angreifer in den Bauch. 2012 war die Polizei zu einem Einbruch in Bilk gerufen worden, ein Streifenbeamter, der als Erster eintraf, stand plötzlich vier Tätern gegenüber. Es soll zu einer Rangelei gekommen sein, aus der Dienstwaffe des Beamten löste sich ein Schuss, der dein Einbrecher in den Rücken traf. Er überlebte.