Wormser Weg: Gurkenland ohne Supermarkt
Der einzige Lebensmittelladen am Wormser Weg hat dichtgemacht. Kein Nachfolger in Sicht.
Düsseldorf. Noch immer ist der Edeka-Laden am Wormser Weg im Gurkenland geschlossen. Die SPD im Rathaus Eller schaltete die Verwaltung ein. Helfen kann sie jedoch ebenso wenig wie die Politik. Die Anlieger haben das Nachsehen. Wenn sie sich mit Lebensmitteln versorgen wollen, müssen sie nach Eller oder Oberbilk fahren. Jost Lederer erklärt: „Hier verwaist alles, Schlecker hat dichtgemacht, die Sparkasse nur noch einen Geldautomaten. Etliche tausend Leute sind auf den Laden angewiesen.“
Der Supermarkt hatte eine Verkaufsfläche von 500 Quadratmetern. Es sei jedoch der Trend, so der Einzelhandelsverband, dass viele dieser Kleinbetriebe geschlossen werden, sofern sie sich nicht in einer hochfrequentierten Lage befinden.
Die Stadt versucht seit Jahren vergeblich, diesem Trend entgegenzuwirken. Sie stellte im Jahr 2007 einen Rahmenplan Einzelhandel auf und entwickelte danach Nahversorgungskonzepte, um Standorte auf der grünen Wiese zu unterbinden. Stattdessen dürfen wohnungsnahe Betriebe ihre Läden erweitern. „Dabei lassen sich jedoch nicht in allen Fällen Betriebsaufgaben verhindern“, erklärt Verwaltungsstellenleiter Peter Frymuth im Rathaus Eller.
Das Gebäude am Wormser Weg liegt unglücklich in der zweiten Reihe, so dass die Laufkundschaft fehlt. Außerdem wird das Gurkenland von Bahnlinien eingefasst, so dass der Einzugsbereich — und damit die Kaufkraft — begrenzt ist. Die Verwaltung macht daher den Bürgern nicht viel Hoffnung. Das Planungsamt rät vielmehr zu „alternativen Formen der Nahversorgung“, zu „Nachbarschaftsläden“, einem „rollenden Supermarkt“ oder einer „Ladengemeinschaft“. Sie steht mit Lebensmittelketten in Kontakt und weist sie auf die Unterversorgung im Gurkenland hin. Allerdings hat sie keinen direkten Einfluss bei Grundstückseigentümern.
Auch Bezirksvorsteher Gerwald van Leyen handelte, aber ohne Erfolg. Er traf sich mit Anwohnern aus dem gegenüberliegenden Ärztehaus. Die Apothekerin Mariane Mayer legte daraufhin Unterschriftenlisten aus. Van Leyen nahm zugleich Kontakt zum Hausverwalter, der Firma Treureal, auf. Im WZ-Gespräch erklärt er: „Es gab mehrere Gespräche, aber sie waren nicht sehr fruchtbar. Inzwischen schrieb die Treureal, es gebe noch einen bestehenden Mietvertrag bis ins nächste Jahr. Man verhandele, um gegebenenfalls den Mietvertrag vorzeitig zu beenden. Es sei aber eher schwierig, eine Vermietung umzusetzen.“ Die Bitte des Bezirksvorsteher nach einem runden Tisch will die Treureal weiterleiten.
Nach Meinung der Verwaltung und der Politik liege es allein bei den Investoren, den Menschen aus dem Gurkenland zu helfen. Planungsrecht für einen Lebensmittelladen gibt es. Gerwald van Leyen: „Wir haben im Moment keine Möglichkeit, etwas zu machen.“