Zoff bei den Narren: Präsident Hinkel schmeißt hin
Hinkel steht jetzt seit fünf Jahren an der Spitze des Comitee Carneval.
Düsseldorf. Rums, das hat ja mal richtig geknallt im Comitee Carneval. Josef Hinkel tritt von seinem Amt als Präsident zurück und Geschäftsführer Christoph Joußen stellt sich bei der Mitgliederversammlung am 6. Mai nicht mehr dem Votum der Mitglieder. Während Hinkel gesundheitliche Gründe für seinen Rückzug nennt, gibt Joußen berufliche Überlastung für seinen Schritt an.
Doch hinter den Kulissen brodelt es gewaltig. Vor etwa zwei Wochen hat Hinkel gegenüber der WZ schon angekündigt, dass er bei der Versammlung am 6. Mai nicht mit Überraschungen rechnet, er und Joußen weiter machen wollen. Allerdings stellte er da schon klar, dass Teile des geschäftsführenden Vorstandes nicht mehr bereit sind, weiter mit dem Sicherheitsbeauftragten Dino Conti Mica zusammen zu arbeiten.
Ihm wird vorgeworfen, seine Arbeit als Sicherheitsbeauftragen mangelhaft auszuüben. Allerdings wurde ihm nach dem Rosenmontag in einem Gespräch im Rathaus mit der Feuerwehr, Polizei und Ordnungsamt ein gutes Zeugnis ausgestellt. Einziger Kritikpunkt war, dass das Sicherheitskonzept etwas zu spät fertig war. Doch da wirft Dino Conti Mica den Ball zurück: „Christoph Joußen hat acht Monate gebraucht um den Vertrag mit der Sicherheitsfirma abzuschließen, daher war es uns gar nicht möglich, rechtzeitig fertig zu werden.“
Schon in dieser Sitzung soll Hinkel aufgestanden sein und vor allen Beteiligten laut verkündet haben, dass das CC in Zukunft beabsichtigt, auf die Mitarbeit von Dino Conti Mica zu verzichten. Deswegen wird ihm schlechter Stil im Umgang mit den Vorstandskollegen vorgeworfen.
„Wenn man dem Sicherheitsbeauftragten Fehler vorwirft, dann muss man ihm auch die Möglichkeit geben, dass er sich rechtfertigen kann, dies ist leider nie geschehen. Aber der Führungsstil hat sich in den letzten Monaten deutlich zum negativen entwickelt“, sagt ein Vorstandsmitglied, dass nicht genannt werden möchte, „der Respekt ist verlorengegangen, es herrschte ein Klima der Bedrückung.“
Großen Ärger gab es auch aufgrund der Tatsache, dass Teile der Medien offensichtlich vorab informiert wurden, bevor die Vorstandskollegen und Vereine Bescheid wussten.
Hinkel äußert sich nicht zu den Vorwürfen: „Ich möchte mich nicht an einer Schlammschlacht beteiligen.“
Literat Stefan Kleinehr hat die Angelegenheit ziemlich mitgenommen: „Ich bin total überrascht, das die Beiden nun zurücktreten sind.“ Kleinehr wird schon seit längerer Zeit als potenzieller Nachfolger gehandelt, falls Hinkel sich irgendwann mal zurückziehen würde. „Aber in den nächsten Jahren war das überhaupt nicht geplant, weil ich ja auch Präsident vom AVDK bin und wir im nächsten Jahr 17 mal 11 Jahre Jubiläum feiern, dafür brauche ich meine Energie.“
Die Sponsoren sind auch etwas verunsichert. Daniela Balduin, Sprecherin von Schlösser Alt meint: „Wir warten jetzt erstmal ab, wie sich die neue Führung aufstellt. Wir gehen aber von einer weiteren guten Zusammenarbeit mit dem CC aus.“