Heimatgeschichte in Düsseldorf Viele Geschichten aus Wittlaer
Wittlaer. · Zum 42. Mal ist das Heimat-Jahrbuch Wittlaer erschienen. Das vielseitige Werk wurde diesmal von der Corona-Pandemie beeinflusst.
Beinahe hätte es in diesem Jahr kein Heimat-Jahrbuch für Wittlaer gegeben. So war sich der Herausgeber Bruno Bauer während des Lockdowns nicht sicher, ob unter den zahlreichen Einschränkungen, die Corona mitbrachte, überhaupt eine Verwirklichung des Werkes möglich sein würde. „Doch mit der Lockerung der Maßnahmen Mitte des Jahres blühten auch die Aktivitäten der Autoren und Akquisiteuren wieder auf, und das Erscheinen des Jahrbuches 2021 war gesichert.“
Und so konnte nun der 42. Band der Reihe, die vom Heimat- und Kulturkreis Wittlaer unter der Redaktion von Bauer herausgegeben wird, fertiggestellt werden. 184 Seiten umfasst das Werk, welches erneut eine gute Mischung aus unterhaltsamen und informativen, aktuellen und historischen Berichten, Anekdoten und persönlichen Erinnerungen bietet. Beteiligt waren wieder eine ganze Reihe von Gastautoren, die teilweise schon seit vielen Jahren Beiträge gestalten. „Bei meinen Recherchen lerne ich auch immer neue mögliche Autoren kennen“, sagt Bauer.
Corona hat auch im Buch Niederschlag gefunden. So hat Dunja Dörrwächter zahlreiche Menschen aus dem Düsseldorfer Norden zu ihren Werten befragt und ob diese sich durch Corona verändert hätten.
Ein Beitrag von der Kunsthistorikerin Christa-Maria Zimmermann befasst sich mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Gastronomie in Wittlaer und Kaiserswerth. Und wie ein kleines Eichhörnchen ihr die Langeweile während des Lockdowns vertrieb, wird von der elfjährigen Frida Lorenzen festgehalten.
Erinnert wird aber auch an das Kriegsende vor 75 Jahren, an den alten Friedhof rund um die Kirche in Wittlaer und an die wechselvolle und inzwischen 150 Jahre lange Geschichte des Gutshofs der Kaiserswerther Diakonie. Dieser Beitrag ist eines der Beispiele dafür, dass sich bei der Themenauswahl nicht nur auf den Stadtteil Wittlaer beschränkt wird, sondern auch noch die anderen Orte des Stadtbezirks einbezogen werden. „Die Autoren leben dort teilweise und es gibt viele Verbindungen untereinander“, sagt Bauer.
Ein Markenzeichen des Jahrbuchs sind immer die viele historischen Fotos. Viele dieser Bilder stammen aus dem Archiv von Bruno Bauer, in dem sich viele Tausend Bilder befinden, die Bauer in den letzten 40 Jahren gesammelt hat. Damit wird diesmal unter anderem ein Schnelldurchlauft durch die Geschichte von Wittlaer bebildert. Gezeigt werden etwa französische Besatzungssoldaten 1923 in Bockum, Torpedoschiffe auf den Rhein im Jahr 1900 oder die Einweihung des Feuerwehrhauses von Wittlaer 1936.
Die Frage, ob ihm nicht langsam die Themen für die jährlichen Ausgaben ausgehen, beantwortet Bauer mit einem Lachen und einer nachdrücklichen Verneinung. „Es ergibt sich immer etwas Neues, zum Beispiel im Gespräch mit den Autoren. Aber auch Leser und Berichte in der Zeitung geben uns Anregungen.“