Turniersieg in Dresden Akdag wächst bei der DEG in seine Rolle als Führungsspieler

In Mannheim war der Verteidiger zuletzt immer weniger gefragt, bei der DEG soll er eine Führungsrolle einnehmen. Am Wochenende gab es die nächste Möglichkeit dazu.

Sinan Akdag möchte seine Chance bei der DEG nutzen.

Foto: Ralph-Derek Schröder

Sinan Akdag brachte die Gemütslage der Düsseldorfer EG am Sonntagabend auf eine einfache Formel: „2:1 gewonnen, Pokal mitgenommen und jetzt mit einem guten Gefühl nach Hause“, sagte der Verteidiger nach dem Finalsieg über die Iserlohn Roosters beim Turnier in Dresden. Der natürlich nur möglich war, weil die DEG bereits im Halbfinale am Tag zuvor gegen die Kassel Huskies (2:0) den ersten Sieg der Saisonvorbereitung eingefahren hatte. Und so sah Akdag das gesamte Wochenende als einen Entwicklungsschritt: „Jede Woche ist für uns ein Block. Die erste Woche war zum Reinkommen, die zweite Woche hier war eine gute Steigerung. Es ist noch Luft nach oben.“ Akdag meinte damit natürlich sein gesamtes Team, aber seine Aussage passte auch auf ihn selbst. In den ersten Testspielen in der Woche zuvor gegen Krefeld (1:2 n.V.) und Bratislava (3:4 n.P.) hatte er noch sichtbare Anlaufschwierigkeiten bei einem neuen Klub mit neuem System und neuen Mitspielern. Nun in Dresden sah das schon anders aus. Dass die DEG am gesamten Wochenende nur ein Tor kassierte, deutlich strukturierter von hinten aufbaute und funktionierende Special Teams hatte, lag auch an Akdag. Der 33-Jährige überzeugte nicht nur in der eigenen Zone, er schaltete sich auch immer wieder in die Offensive ein, spielte Unter- wie Unterzahl.

So hatte er sich das vorgestellt, als er sich vor Monaten dazu entschied, nach neun Jahren bei den Adlern aus Mannheim ein neues Kapitel bei der DEG aufzuschlagen.

Jahrelang gehörte er zu den Stützen eines absoluten Schwergesichts der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Doch in den vergangenen Saisons wurde seine Rolle schrittweise kleiner, zuletzt durfte er nur 16 Minuten pro Spiel aufs Eis, hatte vor allem defensive Aufgaben und saß bei Überzahlsituationen meist draußen. Nach 63 Spielen kam er gerade mal auf elf Scorerpunkte – der schlechteste Wert seiner Mannheimer Jahre. Nun ist Akdag keiner, der öffentlich nachtritt, aber zumindest so viel verrät er: „Ich bin es gewohnt, viel zu spielen, letztes Jahr war es leider nicht so. Aber alles hat seinen Grund, sonst wäre ich auch nicht hier.“

Das ist er aber nun, weil sich da zwei Parteien gefunden haben, die exakt das suchten, was die andere zu bieten hat: Die DEG brauchte erfahrene deutsche Verteidiger, weil sie die dadurch frei werdenden Importstellen für ihre Offensive benötigte. Akdag selbst suchte einen Klub, der ihm eine prominentere und offensivere Rolle gibt. Und nicht zu vergessen: Er und seine Frau Ela mögen es im Rheinland. Sie kommt aus Mönchengladbach, er spielte lange in Krefeld. „Ich liebe Düsseldorf. Ich bin schon mit 17, 18 zu meiner Krefelder Zeit immer hier hergekommen. Die Stadt ist wunderschön, die Lebensqualität sehr hoch.“ Und auch sportlich lasse es sich gut an, er habe „Riesenspaß“ bei der DEG.