Kommunalwahl in Düsseldorf Lokalpolitisches Urgestein als Newcomer im Osten

Düsseldorf · Im Wahlkreis Grafenberg und Hubbelrath dürfte an CDU-Mann Hanno Bremer kein Weg vorbei führen. Obwohl es auch andere starke Kandidaten gibt.

Ex-Bezirksvorsteher Hanno Bremer will nun für die CDU in den Stadtrat.

Foto: Judith Michaelis

Der Kommunalwahlbezirk 27 im Osten gehört flächenmäßig neben den Wahlkreisen im Norden zu den größten in Düsseldorf. Kein Wunder, umfasst er doch mit Grafenberg, Hubbelrath und Knittkuhl gleich drei komplette Stadtteile, hinzu kommt noch der nördliche Teil von Ludenberg. Wer hier gewinnt, ist hier nicht so sehr die Frage, weil das weitgehend ländlich geprägte Wahlgebiet seit jeher eine schwarze Hochburg ist. Bei der Kommunalwahl 2014 war die CDU mit 43,4 Prozent fast doppelt so stark wie die SPD auf dem zweiten Rang. Ein genauerer Blick auf die zum Teil sehr interessanten Kandidaten der Parteien lohnt aber dennoch.

Für die CDU darf erstmals Urgestein Hanno Bremer ran. Tiefer als der 75-Jährige kann man in einem Wahlkreis nicht verwurzelt sein, Bremer engagiert sich seit Ewigkeiten für in der Bezirksvertretung 7 im Gerresheimer Rathaus, wo er auch jahrelang Bezirksvorsteher war. Gefühlt ebenso lange fordert er auch schon eine Untertunnelung der Ludenberger Straße zur Anwohnerentlastung und eine Seilbahn vom Staufenplatz hoch nach Knittkuhl. Und siehe da: Was zunächst selbst von Parteifreunden nur genervt belächelt worden war, ist inzwischen absolut mehrheitsfähig im Rathaus.

Erster unter den Außenseitern dürfte SPD-Kandidat Joachim Heuter sein. Der geborene Grafenberger sitzt ebenfalls in der Bezirksvertretung 7 und ist stellvertretender Vorsitzender des Grafenberger Bürgervereins. Beruflich arbeitet der 58-Jährige Industriekaufmann als „Changemanager“ bei Vodafone.

Die Grünen, bei der Europawahl 2019 mit 26,6% zweitstärkste Kraft, schicken mit Frederika Weiler eine „Junggrüne“ ins Rennen, die auf der Reserveliste mit Rang 31 aber nicht abgesichert ist.

Die FDP stellt mit Christine Rachner eine profilierte Kommunalpolitikerin auf, die – dank gutem Listenplatz – beste Aussichten hat, nun auch in den Stadtrat zu kommen. Die Anästhesistin macht vor allem im Ausschuss für Gesundheit und Soziales auf ihre Anliegen aufmerksam, zuletzt was die Notfallmedizin betraf. In „ihrem“ Wahlkreis liegt der Ludenbergerin besonders eine Lösung des Verkehrsproblems durch die große Zahl an Autopendlern am Herzen.

Für die Linke schließlich tritt mit dem 26-jährigen Gianluca Oliva ein junger Eisenbahner im Düsseldorfer Osten an. Die AfD hat ihre Besetzungen der 41 Wahlkreise noch nicht bekannt gegeben.