Boxen Timo Rost kämpft um den Meistertitel

Düsseldorfs Boxer bekommt im Supermittelgewicht erstmals die Gelegenheit, um die deutsche Meisterschaft zu kämpfen.

Timo Rost beim Kampf gegen David Makaradze.

Foto: RP/Falk Janning

Timo Rost ist in der Form seines Lebens. „Ich habe den Peak noch längst nicht erreicht, da wo es mit der Kraft und Spritzigkeit wieder bergab geht“, sagt Düsseldorfs Profiboxer. Das ist aus Sicht des Supermittelgewichtlers der Lohn für den Fleiß und die viele Arbeit und Zeit, die er in den vergangenen Jahren investiert hat. 31 Jahre ist der gebürtige Düsseldorfer. Bei anderen Boxern geht es da schon längst wieder bergab. „Ich habe mich in den vergangenen Jahren physisch und technisch weiterentwickelt, ich schlage heute doppelt so hart, wie vor fünf Jahren“, behauptet Rost. „Ich schlage zwar nicht mehr so oft, aber wenn ich treffe, dann zeigt das beim Gegner heute viel mehr Wirkung als vor ein paar Jahren.“

Da kommt für den gebürtigen Düsseldorfer nun gerade recht, dass der Bund Deutscher Berufsboxer (BDB) ihn für einen Titelkampf nominiert hat. Am Samstag, 24. September (18 Uhr, in Leverkusen) geht es gegen Simon Krebs aus Euskirchen. Für Timo Rost ist der Kampf von großer Bedeutung, der Sieg ungemein wichtig für den weiteren Verlauf seiner Karriere, die ihren Höhepunkt noch nicht erreicht haben soll. „Mit dieser Chance geht für mich ein sehnlicher Wunsch in Erfüllung. Jetzt muss ich nur noch einen weiteren Schritt machen“, sagt der Düsseldorfer. „Ein Sieg wäre ein Traum. Ich habe immer davon geträumt, einmal Deutscher Meister zu sein. Es wäre schon etwas ganz Anderes, wenn ich als Deutscher Meister zu einem Kampf im Ausland antreten könnte.“

Bis dahin ist es aber noch ein weiter und kräftezehrender Weg. Denn der Kampf ist wie üblich über zehn Runden angesetzt – eine Distanz, die Timo Rost lange nicht gegangen ist. „Das ist echt ein Brett“, sagt der Düsseldorfer. „Danach werde ich meinem Körper definitiv ein paar Tage Pause gönnen müssen, das ist mir jetzt schon bewusst. Auf den Kampf habe ich entsprechend hart trainiert.“ Mit Bekim Hoxhaj verfügt er aber über einen erfahrenen Coach, der ihn in seinem Gym in Leverkusen optimal vorbereitet. „Zuletzt hatte ich einige Sparringskämpfe, die viel Substanz gekostet haben, die ich aber auch zwingend brauchte. Ich bin auf einem sehr guten Weg“, befindet er. „Ich fühle mich wirklich gut.“ Zwölf Trainingseinheiten stehen bis zum ersten Gong noch an. „In den letzten vor dem Kampf geht es dann etwas gemächlicher zu, da soll dann die Kraft kommen.“

Der Zeitpunkt des Kampfes kommt für den Boxer etwas unvermittelt und überraschend. „Aber es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, wann ich in die Situation komme, um einen solchen Titel zu boxen“, so Rost, der bislang lediglich einen kleinen internationalen Titel der World Boxing Federation gewinnen konnte. Zu einem Kräftemessen um die nationale Krone im Supermittelgewicht kommt es nun, weil die bisherige Nummer eins, Elvis Hetemi, sich auf internationaler Ebene um einen Titel bewirbt, der auf nationaler Ebene gilt damit als unbesetzt.

Spannend wird sein, wer sich durchsetzt. Die Routinie von Rost, der aktuell Deutschlands Nummer elf im Supermittelgewicht ist? Oder der Erfolgshunger des ehrgeizigen Krebs, der bislang eine Klasse höher im Leichten Schwergewicht unterwegs war und dort auf Platz 36 rangiert?