Kino „Ein ganz gewöhnlicher Held“: Drama über Obdachlose

Ein leicht verschrobener Bibliothekar (Foto: dpa), ein paar Dutzend obdachlose Männer und eine öffentliche Bücherei: Ungewöhnliche Stars für einen ungewöhnlichen Film, durch den der eisige Winterwind von Cincinnati zieht.

HANDOUT - 18.07.2019, ---: Emilio Estevez als Stuart Goodson in einer Szene des Films "Ein ganz gewöhnlicher Held" (undatierte Filmszene). Der Film kommt am 25.07.2019 in die deutschen Kinos. (zu dpa-Kinostarts vom 18.07.2019) Foto: -/Koch Films/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit einer Berichterstattung über den Film und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++

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Doch Regisseur Emilio Estevez kreiert aus dieser auf den ersten Blick nicht gerade hitverdächtigen Mischung eine kraftvolle, zu Herzen gehende und sehr menschliche Geschichte  – die nicht weniger als den Zustand der Demokratie in den USA verhandelt. Estevez selbst spielt darin überzeugend verhalten die Hauptrolle: Stuart, einen Mitarbeiter der öffentlichen Bibliothek in Cincinnati, der sich zusammen mit der jungen Kollegin Myra (hysterisch angehaucht: Jena Malone) engagiert und geduldig um die Büchereibesucher kümmert. Und das tun die beiden nicht nur mit ihrem Fachwissen. Denn zu den Stammgästen gehören viele Menschen ohne festen Wohnsitz  – wie in unzähligen anderen US-Städten auch: Für die Obdachlosen wird die Bibliothek zum Zufluchtsort, an dem es warm und sicher ist, an dem es Zugang zu Informationen, Büchern oder einem Computer gibt. „Die öffentliche Bibliothek ist die letzte Bastion der Demokratie“, heißt es an einer Stelle. Und der Originaltitel „The Public“ trifft das  – anders als laue deutsche Titel „Ein ganz gewöhnlicher Held“ – ziemlich gut. Die Lage in Cincinnati spitzt sich aber zu, als es jede Nacht neue Kältetote gibt, denn die Notunterkünfte reichen nicht mehr aus. Eines Abends weigern sich die Obdachlosen um den charismatischen Schwarzen Jackson (Michael Kenneth Williams) deshalb, die Bücherei zu verlassen. . . dpa