Drei Scorerpunkte in München Bei Fischbuch geht es wieder bergauf
Düsseldorf · In München zeigte der Stürmer der Düsseldorfer EG seine beste Leistung seit Wochen. So soll es heute gegen Bremerhaven weitergehen.
Zu den dreistesten Tatsachenverdrehungen von Eishockeystürmern gehört der Satz: „Mir ist egal, wer die Tore schießt, Hauptsache wir gewinnen.“ Trotzdem hört man ihn fast an jedem Spieltag der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Und ja, natürlich ist der Sieg des Teams wichtiger, aber wenn man selbst etwas dazu beisteuern kann, ist der Erfolg ja umso schöner. Daniel Fischbuch zum Beispiel würde diesen Satz wohl nie sagen. Nicht, dass der Stürmer der Düsseldorfer EG als eigensinnig bekannt wäre, es ist sogar das Gegenteil der Fall: Nicht selten würden sich die DEG-Fans wünschen, dass Fischbuch selbst schießt, anstatt noch mal den vermeintlich besser postierten Mitspieler zu suchen. Aber wenn der 29-Jährige es selbst versucht und der Puck danach ins Netz fliegt, dann freut er sich richtig. Für sein Team – und für sich selbst.
Diesen Mittwoch war das wieder zu erleben. Die DEG hatte gerade eines ihrer besten Saisonspiele hinter sich und auswärts beim souveränen Tabellenführer EHC Red Bull München mit 5:2 gewonnen. Da wurde Fischbuch von „Magentasport“ interviewt, erst zur Teamleistung, am Ende ging es dann um seinen Siegtreffer und ob der ihm auch persönlich etwas bedeute. Da hellte sich Fischbuchs zuvor überraschend ernste Miene sofort auf: „Richtig, ja, das tut gut.“
Man glaubte ihm sofort, denn über Wochen war beim deutschen Nationalstürmer der Wurm drin – was man ihm ebenfalls ansehen konnte. In den vergangenen 13 Spielen hatte er nur einmal getroffen und war auch sonst weit von seiner Bestform entfernt. Düsseldorfs Trainer Roger Hansson verpasste ihm Anfang des Monats einen Denkzettel, als er ihn nach dem zweiten Drittel gegen Schwenningen auf der Bank parkte und ihn im folgenden Spiel gegen die Straubing Tigers in die vierte Reihe versetzte.
Erst danach ging es wieder bergauf, jetzt in München war Fischbuch endgültig wieder der Alte. Da schoss er nicht nur das 3:2, er bereitete auch zwei Treffer vor, arbeitete in allen Zonen, gewann Zweikämpfe, kreierte Chancen, bestimmte das Tempo. Nicht umsonst lautete das Schussverhältnis mit ihm auf dem Eis bei Fünf-gegen-Fünf 12:7 für die DEG – und das auswärts in München, wo die meisten Teams hinten drin stehen.
DEG verlor das erste
Spiel gegen Bremerhaven
Das wollte Trainer Roger Hansson allerdings von Anfang an vermeiden, wie er hinterher sagte: „Unser Ziel war, dass wir mit München spielen, dass wir nicht hier hinkommen und nur verteidigen. Wir müssen mitspielen und sie in ihrer Zone beschäftigen, das haben wir gut gemacht“, sagte Hansson, dessen Team damit den nächsten Sieg gegen ein Topteam einfuhr. Nun läuft es mit Platz sieben nach 33 Spielen ja insgesamt sehr ordentlich für die DEG, aber das nichts im Vergleich zur Bilanz gegen die oberen Drei der Tabelle: sechs Spiele, fünf Siege, nur eine Niederlage – und die erst nach Verlängerung.
Da passt es gut, dass zum heutigen letzten Spiel des Jahres das nächste Topteam in den Dome kommt: Um 19.30 Uhr stellt sich der Tabellenvierte aus Bremerhaven vor. Nun gehören die Fischtown Pinguins im Vergleich zu München, Ingolstadt und Mannheim zwar nicht finanziell da oben hin, aber sie spielen eine starke Saison. Besser: Sie haben stark begonnen und sind auch jetzt wieder in Form. Los ging es mit zwölf Siegen aus 15 Spielen, dann folgten zwölf Niederlagen aus 14 Spielen, zuletzt gab es wieder sechs Siege in Folge.
Das Problem für die DEG: Sie traf in deren schlechter Phase nicht auf die Norddeutschen. „Wir haben nur einmal gegen sie gespielt, ziemlich früh“, weiß Hansson, „und das war nicht so ein gutes Spiel.“ Es war gar eins der schwächsten: Mitte Oktober verlor die DEG mit 2:4, was noch deutlich besser klang, als es war. Denn sie hatte nur zwölf Mal aufs Tor geschossen – Negativwert in dieser Saison. Aber da war die Lage auch noch eine andere, da war die DEG mitten in einer Niederlagenserie. Nun gewinnt sie Spiel um Spiel, zuletzt sechs von sieben mit insgesamt nur neun Gegentoren, aber 20 eigenen. So soll es gegen Bremerhaven weitergehen. Wer dann die Tore schießt, ist egal. Irgendwie zumindest.