Offener Brief Gemeinsamer Einsatz für Fan-Rückkehr

Düsseldorf · Die Düsseldorfer EG und die drei anderen NRW-Vereine in der Deutschen Eishockey-Liga wenden sich mit einem offenen Brief an NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst. Es geht um die andauernde Zuschauerbeschränkung.

In den Eishallen sind die Ränge bei Spilen derzeit wieder leer.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Wenn sich vier Klubs zusammentun, deren Fans sich nicht zwingend mögen, muss die Lage erst sein. Und wenn man ihrem offenen Brief Glauben schenken darf, dann ist die Lage ernst. „Ohne Zuschauer bluten wir emotional und wirtschaftlich aus“, heißt es in dem gemeinsamen Schreiben der Düsseldorfer EG, der Kölner Haie, der Krefeld Pinguine und der Iserlohn Roosters, das sie am Donnerstag an NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst verschickt haben. „Aufhebung der Zuschauerbeschränkung im Profisport“ steht drüber, denn das wollen die vier NRW-Klubs aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) erreichen.

Aktuell sind unabhängig von der Größe der Halle oder des Hygienekonzepts nur 750 Fans pro Spiel erlaubt. Das reiche nicht, um wirtschaftlich arbeiten zu können, also verzichtete die DEG zuletzt drauf. Was bitter war, ging es doch daheim gegen Köln und Krefeld, da ist der Rather Dome in der Regel voll. Nun fanden die Spiele vor leeren Tribünen statt – und vor allem: ohne Tageseinnahmen.

Zuletzt galt in manchen
Hallen 2G oder 2G+

Von denen sind die Klubs in der höchsten bundesdeutschen Eishockeyliga abhängig. „Die Einnahmen an Spieltagen machen bis zu 80 Prozent des Budgets im Eishockey aus“, heißt es in dem offenen Brief. Die Tageseinnahmen können nun aber schon in der dritten Saison nicht wie gewohnt fließen. Zwar gab es deswegen 2020 und 2021 Staatshilfen, „aber sie reichen bei Weitem nicht aus, wenn wir unseren Profisport nicht unter regulären Bedingungen betreiben können“, schreiben die Klubs.

Nun mag es manchen Menschen unpassend erscheinen, angesichts der hohen Corona-Zahlen die Öffnung der Hallen zu fordern, aber geht es nach den Klubs, „waren und sind Sportveranstaltungen nachweislich keine Corona-Hotspots“. In der Tat gab es in den ersten Monaten der Saison, als bis zu 5000 Fans erlaubt waren, keine nachgewiesenen Ausbrüche bei DEL-Spielen. Zuletzt galt 2G, in manchen Hallen gar 2G+, da mussten Genesene oder Geimpfte noch einen aktuellen Test vorweisen. Zudem gab es Regeln für Abstände und Masken. Laut den Klubs sind das „nachweislich funktionierende Konzepte“.

Dennoch lockerte die NRW-Landesregierung ihre Zuschauerbeschränkungen diese Woche nicht – im Gegensatz zu Bayern oder Baden-Württemberg. Was die Klubs scharf kritisieren: „Insgesamt wirken die Regelungen zunehmend widersprüchlicher und teilweise auch willkürlich. Sie scheinen mehr politischem Kalkül denn einer Evidenz zu folgen.“

Also fordern sie von Ministerpräsident Wüst: „Handeln Sie mit Entschlossenheit und Mut, sonst droht das Aus vieler Sportvereine in NRW – auch der traditionsreichen Eishockeystandorte Köln, Düsseldorf, Krefeld und Iserlohn.“