Erleichterung in Kölner Keupstraße nach NSU-Urteil

Köln (dpa/lnw) - Mit Erleichterung haben Betroffene und Anwohner der türkisch dominierten Kölner Keupstraße auf das Urteil im NSU-Prozess reagiert. „Das Urteil hilft mir. Ich habe psychisch sehr gelitten.

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Das ist ein guter Tag“, sagte Özlan Yildirim am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Sein Friseurladen war bei einem Nagelbombenanschlag im Juni 2004 in der Keupstraße völlig zerstört worden.

Das Oberlandesgericht München hatte die Hauptangeklagte Beate Zschäpe am Mittwoch wegen zehnfachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Mit dem historischen Urteilsspruch folgte das Gericht dem Antrag der Bundesanwaltschaft und verurteilte Zschäpe als Mittäterin an den Morden und Anschlägen des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU).

In der Keupstraße war am 9. Juni 2004 eine Nagelbombe explodiert, 22 Menschen wurden teils schwer verletzt. Jahrelang hatten Ermittler fälschlicherweise eine Tat im kriminellen Milieu in der sogenannten Türkenstraße vermutet, bis der NSU aufflog. Es bleibe aber eine Unsicherheit, sagte der türkischstämmige Halil Kaynak. „Zschäpe hatte Beziehungen und vielleicht noch Mittäter, die frei rumlaufen. Da ist noch etwas Angst.“