Es bleibt heiß in NRW: Feuerwehr wässert Straßenbäume

Essen (dpa/lnw) - Nordrhein-Westfalen muss weiter schwitzen: Auch in der nächsten Woche hält sich das trockene und heiße Wetter. Lediglich in der Nacht zu Samstag und am Samstag selbst kann es hier und da regnen, teilweise auch sehr stark, wie ein Experte des Deutschen Wetterdienstes am Freitag sagte.

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An manchen Stellen seien auch schwere Gewitter mit Sturm und Hagel möglich.

Das bringt aber nur punktuell ein bisschen Erfrischung für Menschen und Entlastung für die Natur. Profitieren kann vor allem das südliche Bergland. Einige Tropfen könnten auch im Ruhrgebiet und in Münsterland fallen, hieß es.

Ab Montag ist es mit dem Regen auch schon wieder vorbei. Bei Temperaturen, die nur manchmal auf 26 Grad zurückgehen, bleibt das Land wie unter einer Hitzeglocke. Vor allem am Dienstag steigt die Säule verbreitet auf bis zu 32 Grad. Und auch die Nacht zu Mittwoch kühlt mit 18 Grad nicht wirklich ab.

Feuerwehrleute spenden derweil in immer mehr Städten den Straßenbäumen Wasser, um sie vor dem Vertrocknen zu retten. In Düsseldorf, Aachen und Wuppertal sollten solche „Löscheinsätze“ den Innenstadt-Bäumen helfen, wie mitgeteilt wurde. „Die Bäume sind so notleidend, dass sie dringend Wasser brauchen“, sagte ein Sprecher der Feuerwehr.

Der Verband der Feuerwehren in Nordrhein-Westfalen spricht von außergewöhnlichen Einsätzen. Das Bäumegießen gehöre nicht zu den gesetzlichen Aufgaben der Feuerwehren wie die Brandschutzhilfe, der Katastrophenschutz, die Menschenrettung und Hilfeleistungen bei Unglücksfällen. „Dass Feuerwehren immer mal wieder darüber hinaus helfen, ist ein normaler Prozess“, sagte Landesgeschäftsführer Christoph Schöneborn der dpa.

In Aachen wässern Freiwillige Feuerwehren bei Übungsfahrten Straßenbäume. Ein Großteil der Stadtbäume sei vom Absterben bedroht. Wuppertal kündigte an, dass die Freiwillige Feuerwehr ab Montag in ungewöhnlichem Löscheinsatz sein werde. Die Bäume könnten jeden Tropfen Wasser gebrauchen. Das ehrenamtliche Engagement der Freiwilligen sei eine große Hilfe.

Wegen der anhaltenden Hitze gibt es nach Auskunft der Uni-Klinik Düsseldorf auch mehr Notfall-Patienten. Vor allem Ältere kämen häufiger mit Kreislaufproblemen und Dehydrierung, sagte ein Sprecher. Die Krankenhäuser selbst kämpfen mit überhitzten Patientenzimmern, in denen wegen fehlender Klimaanlagen vielfach Temperaturen von bis zu 30 Grad herrschen. Laut Krankenhausgesellschaft NRW sei eine Kühlung der Räume aus Kostengründen „undenkbar“.

Laut dem Wasserversorger Gelsenwasser ist die Trinkwasserförderung trotz Hitze nicht gefährdet. Die beiden eigenen Talsperren in Haltern und Hullern könnten in der Region zwei Trockenjahre am Stück überbrücken. Engpässe seien noch lange nicht zu befürchten.

Allerdings ist der Verbrauch an Trinkwasser pro Tag und Kopf seit der anhaltenden Hitzeperiode deutlich gestiegen. Benötigten die meisten Menschen im Durchschnitt rund 120 Liter am Tag, waren es im Juli mancherorts im Ruhrgebiet bis zu 190 Liter. „Viele Leute nutzen mehr Wasser, um auch ihren Garten zu sprengen“, sagte eine Sprecherin.