Einsatz Explosion in Wohnhaus - Frau stirbt bei Brand in Solingen
Solingen · Über den Notruf wurde der Feuerwehr am Freitagnachmittag eine Explosion in einem Wohnhaus in Solingen gemeldet. Für die Feuerwehr war es ein schwieriger Einsatz.
Nur noch tot konnte die Solinger Berufsfeuerwehr am Freitagnachmittag eine 56-jährige Bewohnerin aus ihrer Wohnung an der Straße Fürker Irlen bergen. Zu heftig hatte es gebrannt.
Fünf Personen musste die Feuerwehr aus dem ZwölfParteien-Haus retten. Drei von ihnen erlitten eine leichte Rauchgasvergiftung. Die anderen Bewohner konnten später in ihre Wohnungen zurückkehren, nachdem das verrauchte Treppenhaus durchlüftet worden war.
Mit 75 Einsatzkräften war die Feuerwehr vor Ort tätig, dazu kamen Polizisten und Mitarbeiter des Fahrdienstes des Verkehrsbetriebs der Stadtwerke. Die Sperrung der Merscheider Straße führte zu Umleitungen der Busse durch ein angrenzendes Wohngebiet.
Schwieriger Einsatz
Solingens Feuerwehrchef Dr. Ottmar Müller berichtete, dass um 13.27 Uhr der Notruf erfolgt sei. Eine Explosion in einem Wohnhaus sei gemeldet worden. „Wir haben daher Vollalarm mit Massenunfall ausgelöst“, erklärte der Leitende Branddirektor. Dazu gehörten mehrere Rettungswagen, Notärzte und auch ein Team der Notfallseelsorge (siehe Kasten). Dieses kümmerte sich um die aus dem Haus geflüchteten und geretteten Bewohner.
Der Einsatz sei schwierig gewesen, bekannte Dr. Müller. Man habe von der Rückseite des Hauses und von der Vorderfront aus die in der ersten Etage liegende brennende Wohnung erreichen können. Die Ursache für die gemeldete Explosion konnte Müller nicht eindeutig erklären. Sowohl berstende Fensterscheiben kämen dafür infrage, eventuell auch eine Sauerstoffflasche. Nachbarn berichteten, die Frau sei kaum noch beweglich gewesen, zuletzt offenbar auch bettlägerig. Sie wurde mit Sauerstoff beatmet.
Mehrere Verletzte
Polizeisprecher Stefan Weiand bestätigte, dass drei Bewohner wegen Verdachts einer Rauchgasvergiftung behandelt wurden. Die Polizei sei auch verkehrslenkend im Einsatz gewesen. Der Verkehr wurde durch eine Sperrung der Merscheider Straße bis 17 Uhr abgeleitet.
Wie stark sich der Brand ausgeweitet hatte, wurde am Balkon über der Brandwohnung deutlich. Eine Metallverzierung ist völlig verbogen, die Brüstung des Balkons stark angeschmort. In der Wohnung selbst sah man weder Tapeten noch Möbel noch Vorhänge. Bis aufs blanke Mauerwerk hatten die Flammen gewütet. Der schnelle Einsatz der Feuerwehr verhinderte offensichtlich ein deutlich größeres Ausmaß der Brandfolgen. Es galt, das Übergreifen der Flammen aufs zweite und dritte Obergeschoss zu verhindern, erklärte der Feuerwehrchef. Noch anderthalb Stunden nach der Alarmierung waren die Einsatzkräfte in der Wohnung, löschten kleine Brandnester. Statisch habe das Haus nicht gelitten, sagte Müller. So konnten die Bewohner nach Abschluss der Löscharbeiten in ihre Wohnungen zurück.
Brand- und Todesursache konnten am Freitag noch nicht geklärt werde
Die Brandursache wird jetzt von der Kriminalpolizei untersucht, die noch am Nachmittag die Ermittlungen am Brandort aufnahm. „Wir können aus Feuerwehrsicht nicht genau sagen, was in der Wohnung passiert ist“, erklärte Müller. Jedoch könne er eine vorsätzliche Brandstiftung ausschließen. Auch zur Todesursache könne man noch keine Angaben machen.