Messe Leko-Messe verbindet Theorie und Praxis
Barmen · Berufsschüler stellten technische Lösungen für betriebliche Fragestellungen vor.
. Auf der Leko-Hausmesse am Berufskolleg Werther Brücke präsentierten die Auszubildenden in diesem Jahr sogar die Ergebnisse von zwei Projekten. Denn normalerweise wird den angehenden Industrie-, Zerspanungs- und Werkzeugmechanikern nur ein reales Problem aus dem Betriebsalltag zur Lösung gestellt.
Dieses technische Problem skizzieren die an der Lernortkooperation (Leko) beteiligten Wuppertaler Unternehmen und das Berufskolleg zusammen. Die Schülerteams, in diesem Jahr waren es 13, müssen sich dann von Konzeption bis hin zu den Kosten Gedanken zu einer Lösung machen. Und am Ende muss ein fertiges Produkt auf dem Tisch stehen. Dafür haben die Schüler aber nur fünf Tage Zeit.
René Harzer hat als Ausbilder für den Fachbereich Elektrotechnik bei der Gebrüder Becker GmbH eine der beiden Projektideen beigesteuert. „Und wir haben hier trotz Zeitdruck sehr tolle Lösungen stehen“, sagt Harzer zufrieden.
Von der Gebrüder Becker GmbH, die unter anderem Vakuumpumpen herstellt, ging es dabei um ein Abdichtungsproblem. Nach der Bohrung in einen Pumpendeckel muss dieser durch das Einschlagen einer Metalllinse wieder luftdicht versiegelt werden. „Und das passiert manuell“, sagt Harzer. Dabei wolle man den Vorgang hinsichtlich Sicherheit und Präzision aber verbessern.
Viele kreative Lösungen für das gleiche Problem möglich
Die angehende Zerspanungsmechanikerin Katarina Dudesin hat dazu mit ihrem Team aus vier weiteren Azubis eine Lösung entwickelt. Der Pumpendeckel kann bei ihrem System in eine Vorrichtung eingelegt und die Linse mit einer geraden Hebelbewegung eingedrückt werden. „Die Linse positioniert sich damit quasi von selbst und wird genau eingedrückt“, sagt Dudesin.
Um Präzision ging es auch bei dem anderen Projekt vom Leko-Auftraggeber Stahlwille. Die Aufgabe: Um ein Werkzeugprüfgerät zu bauen, werden präzise zugeschnittene Stahlprofile benötigt.
Rafal Mazurek, Industriemechaniker in spe, hat mit seinem Team dafür ein spezielles Passstück gefertigt, in dem die Stahlprofile einfach eingelegt und zugesägt werden können. „Dadurch gewinnen wir Zeit und gleichzeitig eine hohe Wiederholungsgenauigkeit“, sagt Mazurka.
Peter Backhaus, Leiter der technischen Ausbildung bei Stahlwille, hatte viel Lob für die Ideen der Auszubildenden. „Es ist interessant zu sehen, wie viele Lösungen es für so ein Problem gibt“, sagte er. „Wir sind da doch manchmal schon betriebsblind.“
Die Verbindung Leko zwischen Schule und Praxis besteht dabei in diesem Jahr schon seit 25 Jahren. Zu den Unternehmenspartnern gehören unter anderem Vorwerk, Knipex, die Gebrüder Becker GmbH oder die WSW.
Und die Praxisnähe der Schule hat sich auch schon in anderer Hinsicht ausgezahlt: Durch die auch bestehende Verbindung zwischen der Schule und der Deutschen Knochenmark Spenderdatei (DKMS) erfuhren auch die beteiligten Unternehmen davon. Und spendeten jetzt 2000 Euro, die Schulleiter Matthias Flötotto per Scheck überreichen konnte.