Football Rhein Fire steht im Finale gegen Stuttgart vor dem großen Wurf
Die Düsseldorfer haben in dieser Saison ihre zwölf Spiele gewonnen und sind gegen Stuttgart der Favorit.
Es wirkt wie das achte Heimspiel für Rhein Fire in der Saison der European Legue of Football (ELF). Das Finale um die Meisterschaft gegen Stuttgart Surge wird am Sonntag (15.30 Uhr) wie die sieben vorhergegangenen Heimspiele in der Arena in Duisburg gespielt. Doch anders als siebenmal zuvor sind die Fire-Aktiven Gäste im eigenen Stadion. „Die ELF organisiert alles. Wir haben auch keinen Zugriff auf Tickets. Auch alle Einnahmen gehen an die Liga. Die einzelnen ELF-Franchises bekommen nach einem Verteilungsschlüssel ein bisschen was ab“, erläutert Rhein-Fire-Sprecher Martin Wagner. „Die Einnahmen hätte ich gerne auf unserem Konto. Die Hütte ist ja voll.“ Selbst Rhein Fire-Teilhaber Wagner musste für seinen Platz im Stadion das Portemonnaie öffnen und zahlen. „Wir von Rhein Fire durften eine Loge für das Finale kaufen. Deshalb können wir auch keine Ticketanfragen bedienen“, verrät der Fire-Sprecher. „Im Gegenzug wollte die Liga aber jede Menge Hilfe von uns.“
Deshalb wisse er auch nicht, wie die Fan-Verteilung auf den Rängen aussehen wird. „Wir haben aber eine sehr starke Fan-Base, die sich schon früh in der Saison ihre Finaltickets gesichert haben“, so Wagner. „Ich gehe davon aus, dass mindestens 10 000, wahrscheinlich deutlich mehr Fire-Fans im Stadion sein werden.“ Insgesamt sind bereits mehr als 31 000 Tickets über die ELF-Ladentheke gegangen.
So voll wie das Stadion, so gut gefüllt ist auch der Fire-Kader. Einzig hinter dem Einsatz von Outside Linebacker Alejandro Fernandez Nieto steht ein Fragezeichen. Der Abwehrspieler ist der zweitbeste Spieler der gesamten Liga, wenn es darum geht, den gegnerischen Spielgestalter zu Boden zu bringen, solange der noch den Ball in der Hand hält (Sacks). Der Spanier hat das in den vergangenen Spielen der noch laufenden Saison elfmal geschafft.
Ansonsten sind alle Fire-Spieler einsatzbereit und heiß. Auch Top-Passempfänger Anthony Mahoungou ist nach einer mehrwöchigen Verletzungspause wieder dabei. „Es hatte sich ja schon im Halbfinale letzte Woche gegen Frankfurt Galaxy umgezogen. Da mussten wir ihn aber nicht einsetzen und konnten ihn schonen“, meint Wagner.
Der Franzose soll zusammen mit der bisher sehr überzeugenden Fire-Offensive für heillose Verwirrung in der Surge-Abwehr sorgen. Mit ihren bisherigen zwölf Siegen in Serie sind die Düsseldorfer der Endspiel-Favorit. Die Stuttgarter haben eine 10:2-Erfolgsbilanz erspielt. Ein Selbstläufer wird das ELF-Finale für den Favoriten aber nicht. „Das Spiel ist völlig offen, Stuttgart ist eine tolle Mannschaft, die zu allem fähig ist – sonst hätte Surge es nicht bis hierhin geschafft“, warnt Fire-Cheftrainer Jim Tomsula. Die Stärke der Schwaben ist das „blinde Verständnis“ auf dem Spielfeld. Kein Wunder, wechselten zu Saisonbeginn 14 Spieler des fünfmaligen Deutschen Meisters Schwäbisch Hall Unicorns und vier der Meistertrainer, inklusive Headcoach Jordan Neuman ans Neckarufer zu den Surge.