„Völlig umgekrempelt“: Aufbruch in ein neues Leben Die ersten Monate an der Uni: Warum sich Student Moritz Schenzler für Wuppertal entschieden hat

Wuppertal · Mit dem Beginn des Studiums wird ein neuer Lebensabschnitt eingeläutet.

Moritz Schenzler studiert Mathematik und Informatik als Applied Science Bachelor, Angewandte Wissenschaft also.

Foto: Andreas Fischer

Für viele geht es dann in fremde Städte, in die erste eigene Wohnung oder Wohngemeinschaft fernab der Eltern und alten Schulfreunde, das Lernen wird ein gänzlich anderes, als man es noch aus Schulzeiten kennt und plötzlich beginnt „der Ernst des Lebens“ oder eben so etwas wie das Erwachsenenleben. Im Wintersemester 2024/25 gab es an der Bergischen Universität Wuppertal (BUW) 4252 Erst- und Neueinschreiber. Dazu zählen sowohl Studienanfänger als auch Fach- oder Hochschulwechsler.

Einer von ihnen ist Moritz Schenzler. Der 18-Jährige aus Pulheim ist zum Studium nach Wuppertal gezogen. „Ich studiere Mathe und Informatik als Applied Science Bachelor“, erklärt er. Dabei handelt es sich um „Angewandte Wissenschaft“, also nicht nur die Grundlagenforschung, sondern eher das Ziel direkter praktischer Anwendungen des Wissens. „Das Ziel ist, später auf Lehramt zu studieren. In Köln ist diese Fächerkombination so nicht möglich, in der Nähe war dann Wuppertal und Bonn zur Auswahl“, sagt er. Seine Wahl fiel auf die Bergische Uni. Einerseits wegen einer Info-Veranstaltung vor etwa einem Jahr, die für ihn ausschlaggebend war, andererseits aber auch sein bester Freund aus der Schule, den es ebenfalls hierher verschlagen hat. „Mein Freund studiert Bio und Musik, ebenfalls auf Lehramt“, führt er aus.

Gemeinsam sind sie im September 2024 in eine kleine Zwei-Zimmer-WG in der Südstadt gezogen. „In dem Haus leben auch viele weitere Studis und wir hatten viel Glück bei der Wohnungssuche.“ Mit dem Bus sei man schnell an der Uni.

Auch die Stadt selbst hat es ihm angetan. „Wuppertal und auch die Uni sind sehr schön, gerade auch die Lage auf dem Berg mit der tollen Aussicht ist bemerkenswert“, sagt Moritz Schenzler. Man sei universitär zwar etwas abgekapselt, aber so könne man sich auch gut aufs Lernen konzentrieren. „Bisher hatte ich noch nicht so viel Zeit, mir die Stadt genauer anzusehen“, gibt er zu. In der vorlesungsfreien Zeit wolle er das aber nachholen. „Schwebebahn sind wir natürlich schon gefahren und ein bisschen kennen wir die Innenstadt auch“, fasst Moritz Schenzler zusammen. „Es werden viele Aktivitäten an der Uni angeboten, aber aktuell habe ich noch gar keine Zeit dafür. Gerade die Anfangsphase ist besonders herausfordernd, weil das mathematische Weltbild doch nochmal völlig umgekrempelt wird“, erklärt er.

Es gebe viel Hilfe von Seiten der Uni oder Kommilitonen, insbesondere in der Anfangszeit. „Man ist viel selbstständiger unterwegs als zur Schulzeit: Stundenpläne müssen selbst erstellt werden, man muss lernen, sich hier zurechtzufinden und einen eigenen Rhythmus schaffen, aber es macht definitiv mehr Spaß als Schule“, sagt der 18-Jährige.

Studieninfotage und -beratung sind die „Tür zur Uni“

Auch die Uni bietet an dieser Stelle einiges an Unterstützung, insbesondere bei der Orientierung für Studieninteressierte. Seit dem 13. Januar und noch bis zum 24. Januar stellen sich die einzelnen Fächer in über 40 Nachmittagsveranstaltungen vor. „Hier hat man die Möglichkeit, die eigenen Erwartungen mit der Realität abzustimmen“, erklärt Christine Hummel, Leiterin der Studienberatung. In den Vorjahren seien zu diesen Studieninfotagen zwischen 1500 und 2000 Interessierte gekommen. „Auch Schüler, die in ein paar Jahren Abitur machen, sind darunter“, sagt Hummel. Abseits dessen ist die BUW auch auf Messen und in Schulen vertreten und gibt Einblicke in die Möglichkeiten des Studiums. „Dort haben wir als Studienberatung etwa 12 000 Kontakte im Jahr, hinzu kommen rund 10 000 Einzelgespräche“, schildert sie weiter. Die Beratung sei die „Tür zur Uni“, über das Jahr verteilt gibt es noch weitere Info-Abende, Programme und Workshop-Angebote. Einen Überblick gibt es auf der Webseite: