Muskelverletzung mit Sehnenbeteiligung Dawid Kownacki ist erneut zur Pause gezwungen
Die Serie des Pechvogels im Fortuna-Kader geht weiter. Dawid Kownacki verletzte sich beim Abschlusstraining vor dem 2:2 gegen Jahn Regensburg. Am Montag folgte die niederschmetternde Diagnose: mehrere Wochen Pause.
(erer) Wie viel Pech kann ein einzelner Fußballer haben? Dawid Kownacki ist in dieser Hinsicht auf Rekordjagd. Gerade erst hatte sich der Angreifer wieder in Form gebracht. Trainer Uwe Rösler verriet nach dem 2:2 gegen Jahn Regensburg, dass er den 23-Jährigen in die Startelf gestellt hätte. Ja, hätte. Denn Kownacki verletzte sich am Samstag beim Abschlusstraining an den Adduktoren und musste pausieren.
Am Montag folgten eingehende Untersuchungen bei Mannschaftsarzt Ulf Blecker und Radiologie-Partner Radios. Das bittere Ergebnis, wie es Fortuna am Nachmittag mitteilte: Kownacki hat sich „in einem Zweikampf eine Adduktorenverletzung mit Sehnenbeteiligung zugezogen“. Die Prognose laut den Ärzten: „Kownacki wird voraussichtlich mehrere Wochen nicht am Spiel- und Trainingsbetrieb teilnehmen können.“
Der Pole spielte sich über das Regionalliga-Team in den Kader
Für den polnischen Nationalstürmer ist es der nächste herbe Rückschlag. Im Wintertransferfenster 2018/2019 kam das Talent, das in Polen lange Zeit mit den Erwartungen zu kämpfen hatte, der nächste Robert Lewandowski zu werden, von Sampdoria Genua zur Fortuna. Zunächst auf Leihbasis. Mit vier Toren in zehn Erstligaspielen überzeugte er die Verantwortlichen. Der damalige Trainer Friedhelm Funkel sagte, Kownacki sei der talentierteste Spieler, mit dem er je zusammengearbeitet habe.
Ex-Sportvorstand Lutz Pfannenstiel handelte mit dem italienischen Erstligisten schließlich einen Deal aus: Knapp sieben Millionen Euro – über mehrere Jahre verteilt zu zahlen – ist mit Abstand die Rekordablöse für Fortuna. Doch seit dem Sommer 2019 kam Kownacki nicht mehr richtig in Tritt. Adduktoren-, Waden-, und Oberschenkelprobleme plagten Kownacki. Zwei Mal erwischte es ihn bei der polnischen Nationalmannschaft, zwei Mal bei der Fortuna. Hier ein Faserriss, da eine Zerrung. Kownacki war oft zu ungeduldig, schluderte zudem mit der Ernährung.
Eigentlich wollte Kownacki in dieser Saison wieder richtig angreifen, erzielte im ersten Testspiel beim TSV Meerbusch dann auch einen Treffer und wirkte so fit wie lange nicht mehr. Dann kam ein positiver Corona-Test. Covid-19 legte ihn auch deutlich mehr flach, als es beim ebenfalls infizierten Nana Ampomah der Fall war.
Fortunas Verantwortliche waren sich anschließend nicht sicher, wie Kownacki diesen erneuten Rückschlag auch mental verkraften würde. Umso erfreulicher nahm Rösler dann die Bereitschaft Kownackis, sich über die Regionalliga-Mannschaft zu empfehlen, zur Kenntnis. Über diese Spielpraxis erkämpfte er sich einen Platz im Kader für das Zweitliga-Spiel gegen die Würzburger Kickers, in dem er als Einwechselspieler das goldene 1:0-Siegtor erzielte. Alles sah danach aus, als es könnte der Bann gebrochen sein. Doch nun stoppt ihn die nächste Verletzung.