Transfer-Vollzug Koutris-Transfer stockt

Update · Der griechische Nationalverteidiger wartet weiter in Düsseldorf auf die Freigabe.

 Leonardo Koutris vor dem Medizincheck am Montag.

Leonardo Koutris vor dem Medizincheck am Montag.

Foto: Frederic Scheidemann

(gic/jol) Die lang ersehnte Unterschrift ist immer noch nicht da: Freitagmittag sollte Leonardo Koutris auch ganz offiziell als ein Fortune vorgestellt werden. Spätestens seit seinem bestandenen Medizincheck am Montag und weiteren positiv verlaufenen Untersuchungen in der Folge war im Grunde klar, dass der griechische Nationalspieler von Olympiakos Piräus nach Düsseldorf wechseln würde. Doch ein klitzekleines Vertragsdetails zögert den Vollzug immer wieder hinaus. Solange die ersehnte Nachricht nicht aus Griechenland kommt, gibt es auch keinen offiziellen Vollzug. Koutris ist bereits seit Samstag in der Landeshauptstadt.

Ein wenig Geduld müssen die Fortuna-Anhänger ebenso wie Cheftrainer Uwe Rösler aber ohnehin noch mit dem möglichen Zugang haben. Erst am 5. März dieses Jahres erlitt Koutris einen Kreuzbandriss, der inzwischen zwar komplett verheilt ist, der ihm aber doch einen ordentlichen Rückstand in Sachen Trainings- und Spielpraxis verpasst hat.

Test gegen Mönchengladbach wohl ohne Koutris

Koutris ist also eher ein Mann für die nähere Zukunft, wird dem bislang etablierten Fortunen auf seiner Position, Florian Hartherz, also frühestens in vier Wochen richtig Druck machen können – wenn er dann spielberechtigt sein sollte.

Die medizinische Abteilung mit Mannschaftsarzt Ulf Blecker an der Spitze hat sich Koutris’ Gesundheitszustand und vor allem den seines Knies noch genauer angesehen, als es bei Verpflichtungen ohnehin üblich ist. Die Informationen aus Piräus besagten zwar, dass die Verletzung vollkommen ausgeheilt sei und dass der 25-Jährige sogar schon wieder am Mannschaftstraining von Olympiakos teilgenommen habe, doch daran waren aufgrund der Kürze des Heilungsverlaufs leise Zweifel angebracht. Deshalb zog der Verein weitere Spezialisten hinzu, ließ Koutris noch einen erst kürzlich entwickelten Test mit Blick auf seine Match-Fitness machen. Dieser förderte einen Wert von 90 Prozent zu Tage; sehr gut dafür, dass die Verletzung erst im März passierte, aber doch noch zu wenig, um sofort voll auf das große Talent setzen zu können.

Auch Rösler ist davon verständlicherweise nicht hellauf begeistert, hätte der Trainer Koutris doch am liebsten schon im für den 8. Oktober geplanten Testspiel gegen Borussia Mönchengladbach eingesetzt. Das käme nun noch zu früh, doch wesentlich länger wird die Schonungsphase nicht dauern müssen; in Trainingsspielen elf gegen elf kann der Grieche schon unter voller Belastung mitmischen.

Trotz dieser Einschränkung ist die bevorstehende Ausleihe des jungen Mannes, der am 23. Juli 1995 im brasilianischen Ribeirao Preto geboren wurde und dank seiner Mutter auch die brasilianische Staatsbürgerschaft besitzt, für den Zweitligisten sinnvoll. Wäre Koutris durchgängig gesund geblieben, wäre er für Fortuna angesichts seines Talents, das ihm bis jetzt fünf A-Länderspiele bescherte, und seines Marktwertes, der im Vorjahr noch sechs Millionen Euro betrug, niemals finanzierbar gewesen. So bietet sich nun eine echte Chance für beide: Koutris kann sich Spielpraxis verschaffen und sich wieder in alte Form bringen.