Pop-Up-Freizeitpark in Düsseldorf Konzept-Änderungen zeigen leichte Wirkung im Düsselland
Düsseldorf · Die Veranstalter des Pop-Up-Freizeitparks feilen noch am Konzept, um mehr Zuschauer anzulocken. Er ist noch bis zum 26. Juli an der Messe geöffnet.
Seit gut zwei Wochen drehen die Fahrgeschäfte des Pop-Up-Freizeitparks Düsselland auf dem Messegelände ihre Runden. In dieser Zeit hat sich bereits viel verändert. Die Veranstalter rund um Schausteller Oskar Bruch arbeiteten an der Frage, was Interessierte bisher von einem Besuch des Rummels abgeschreckt haben könnte. Heraus kam: Die dreistündigen Zeitfenster wirkten auf viele unflexibel. Also wurden sie aufgelöst. Damit wurden auch die komplizierten Öffnungszeiten aufgehoben, zudem die Preise vereinfacht. Ein Ticket kostet nun immer acht Euro und ist für einen ganzen Tag gültig.
Außerdem wurde bereits am ersten Tag entgegen der ursprünglichen Planung beschlossen, eine Tageskasse zu eröffnen. So werden spontane oder ältere Besucher nicht ausgeschlossen, die andernfalls frühzeitig online hätten reservieren müssen. Angesichts fehlender Schlangen konnten nach einigen Tagen die Schikanen vor dem Eingang entfernt werden. Statt einem sich schlängelnden Weg zwischen Kasse und Eingang geht es jetzt in direkter Linie in den Freizeitpark. Die weit entfernten Parkplätze werden zudem durch Shuttle-Busse und eine Bimmelbahn mit dem Eingang verbunden.
Alkohol darf nach einem Beschluss des Landes nicht ausgeschenkt werden – trotz Genehmigung der Stadt. Beim Düsselland ist man davon überzeugt, dass der Ausschank das familienfreundliche Konzept nicht gefährdet hätte. So muss man darauf hoffen, dass ein freieres Konzept weniger Interessierte abschreckt und mehr spontane Gäste kommen. In der zweiten Hälfte der vier Wochen sollen damit höhere Besucherzahlen erzielt werden. Diese stiegen zwar bislang Stück für Stück, blieben aber insgesamt unter den Erwartungen.
Obwohl noch versucht wird, das Konzept weiter zu entwickeln und die Besucherzahlen zu verbessern: Die Organisatoren sind so oder so stolz darauf, der Schausteller-Gemeinschaft Möglichkeiten zur Arbeit bieten zu können. „Wenn wir am Ende bei Plus-Minus-Null herauskommen, aber die Schausteller diesen Sommer ein bisschen arbeiten und etwas verdienen können, sind wir zufrieden“, sagte Pressesprecherin Birgit Wanninger am Samstag. Die Pandemie habe alle Schausteller gleichermaßen getroffen und zusammengeschweißt.
Hochseilakrobaten kommen gut an
Das Publikum ist nach Wahrnehmung der Veranstalter im Düsselland ein anderes als auf der Kirmes. Während die Alpina-Achterbahn immer gut besucht wird, ist der Erfolg der Wildwasserbahn vom Wetter abhängig. Gerade am heißen Startwochenende suchten die Besucher dort nach Abkühlung, seitdem zog es sie eher zu anderen Attraktionen.
Besonders gut kommen zudem die Shows der Hochseilakrobaten „Geschwister Weisheit“ an, obwohl viele beim Eintritt noch gar nichts von ihnen wissen. In 60 Metern Höhe wird auf der dünnen Spitze eines Turmes Trompete gespielt. Auf drei nebeneinander gespannten Stahlseilen von 14 Millimeter Breite fahren die Akrobaten der Hochseiltruppe Motorräder, ziehen den Lenker zum Wheelie hoch oder wuchten sich zum Handstand auf den Lenker. Sie liefern sich Rennen, während auf den vom Motorrad hängenden Bänken oder Leitern balanciert wird.
Für André Weisheit von der Gothaer Künstlerfamilie ist es eine schöne Abwechslung, die Kunst Menschen zu präsentieren, die sich nicht bewusst für so eine Show entscheiden: „Es ist schön, wenn Leute überrascht werden und dann erzählen, wie gut es ihnen gefallen hat.“ Umso mehr vermisst Weisheit, der sich und seine Familie stolz als „fahrendes Volk“ bezeichnet, dafür das stetige Reisen: „Normalerweise sind wir jedes Wochenende woanders. Das ist unser Leben und es hält uns frisch.“ Ohne das Düsselland hätten die Akrobaten wie Schausteller wohl aber gar nicht ihrer Arbeit nachgehen können.
Das Düsselland ist noch bis 26. Juli auf dem Messegelände. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 12.45 bis 21.30, Samstag von 11 bis 21.30, Sonntag von 11 bis 20 Uhr.