Sanierung Neue Verschieferung auf dem Turm der Zwiebelturmkirche

Niedersprockhövel · Matt glänzt die neue Verschieferung auf dem Turm der Zwiebelturmkirche in Niedersprockhövel, während der Wetterhahn auf dem Dach und das Zifferblatt der Kirchturmuhr nach ihrer Restaurierung golden brillieren.

Pfarrer Arne Stolorz freut sich, dass der Kirchturm bereits saniert ist, nun soll das Dach der Kirche folgen.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Matt glänzt die neue Verschieferung auf dem Turm der Zwiebelturmkirche in Niedersprockhövel, während der Wetterhahn auf dem Dach und das Zifferblatt der Kirchturmuhr nach ihrer Restaurierung golden brillieren. Auch der Kirchturm selbst ist  in seinem Inneren mit viel Aufwand saniert worden. Im kommenden Jahr folgen  ab dem Frühjahr das Dach und der marode Dachstuhl in dem Gotteshaus, das den Stadtteil  Niedersprockhövel prägt.

„Die Kosten hierfür betragen rund 1,2 Millionen Euro und sind unter anderem durch 405 000 Euro Spenden gesichert“, berichtet Pfarrer Arne Stolorz von der Evangelischen Kirchengemeinde Bredenscheid-Sprockhövel.

„Doch danach kommt ein drängendes Problem, das erst angegangen werden kann, wenn die Gelder hierfür zur Verfügung stehen“, sagt der Seelsorger. Er meint die unbedingt zeitnah erforderliche Sanierung der Außenfassade. Die ist seit Monaten durch einen Bauzaun geschützt, denn es besteht die Gefahr, dass sich Steine und Mörtel lösen und eine Gefahr für die Passanten darstellen.

Das hat vielfältige Gründe, die nicht allein durch den nagenden Zahn der Zeit an dem denkmalgeschützten Bauwerk verursacht werden. „Bei der letzten Sanierungsmaßnahme wurden die Steine mit einer Glasur versehen. Die verhindert, dass von außen Wasser eindringt.

Doch der  Regen gleitet ab in die Mauerverfugungen und den Mörtel und  gelangt von da aus in das Innere der Steine. „Frost bewirkt, dass sich das gefrorene Wasser ausdehnt und so den Steinen und den Mauern erheblichen Schaden zufügt“, erklärt Stolorz. „Deshalb muss die Fassade in absehbarer Zeit restauriert, Steine ausgetauscht und ausgebessert werden. Das wird noch einmal einen Betrag nahe der Million kosten“, stellt der Gemeindepfarrer mit sorgenvoller Miene fest. Er weist darauf hin, dass bis zum Ablauf der Restaurierung der Schutzzaun stehen bleiben muss.

Der Fundraising-Ausschuss der Kirchengemeinde entwickelt derzeit viele neue Ideen, um die Bedeutung der Zwiebelturmkirche als Wahrzeichen und Stätte des Glaubens eindringlich ins Bewusstsein der Sprockhöveler zu rücken.

So wurde ein großformatiger Kalender für 2022 mit den schönsten Motiven der Kirche und ihrer Sanierung aufgelegt. Mit dessen Gestaltung wurde der Grafiker Ralph Tews beauftragt, der auch das Logo der Kirchengemeinde geschaffen  hat. Der Kalender ist im Gemeindebüro am Perthes-Ring, im Niedersprockhöveler Buchladen, der Kreativothek und im Heimat- und Geschichtsverein in der Hauptstraße erhältlich.

Auch eine originelle Form von Recycling stammt aus der Ideenschmiede der Gemeinde. Nämlich der Verkauf der alten Dachschindeln, die  mit Echtheitszertifikat versehen, gereinigt  und bemalt sogar als Frühstückbrettchen den Esstisch verschönern können. Gegen Aufpreis ist auch eine individuelle Gravur möglich. „Da wäre der Taufvers oder der Konfirmationsspruch doch die geeignete Aufschrift“, findet Arne Stolorz.

Was erforderlich ist,  aber wohl erst in später möglich sein wird, ist die Innensanierung der Zwiebelturmkirche. Da zeigen sich Risse in den Wänden, die auch auf einen neuen Anstrich warten. „Dazu wäre eine flexible Bestuhlung anstelle der festen Bankreihen eine großartige Sache, die auch bei  Veranstaltungen nützlich wäre“ so Stolorz. Er befürchtet aber: „Dann werde ich hier wohl kein Gemeindepfarrer mehr und längst pensioniert sein.“