Fußball Fußballverband Niederrhein: Saison steht vor einer Unterbrechung
Im November wird im Bereich des Verbandes Niederrhein kein Ball rollen.
Es hatte sich bereits seit einigen Tagen oder gar Wochen abgezeichnet und insgeheim rechneten vermutlich fast alle Beteiligten damit: Der Spielbetrieb im Fußballverband Niederrhein (FVN) wird im November unterbrochen. Offiziell kommuniziert wurde dies noch nicht, doch mindestens bis zum Totensonntag am 22. November dürfte im Bereich des FVN kein Ball rollen.
Der Verband selbst äußerte sich am Mittwoch noch zurückhaltend, mit einer offiziellen Bekanntgabe ist aber am Donnerstag zu rechnen. „Der FVN beobachtet die steigenden Zahlen an Corona-Infektionen und die Anzahl der Spielausfälle im Verbandsgebiet weiterhin sehr genau“, heißt es in einer Mitteilung des Verbands vom Dienstag. Von 6602 Begegnungen im Herren- und Frauenbereich hätten demnach seit Saisonbeginn im September 6283 Begegnungen stattfinden können, 319 abgesagte Partien entsprächen einer Quote von 4,83 Prozent. „Wir sind noch weit entfernt von einer kritischen Marke“, äußert Wolfgang Jades entsprechend, der Vorsitzende des Verbandsfußballausschusses. „Es war uns von Beginn an klar, dass die Saison 2020/2021 unter außergewöhnlichen Vorzeichen stehen würde.“ Im Zuge der Einschränkungen des öffentlichen Lebens, die in den Gesprächen zwischen der Bundeskanzlerin und den Ministerpräsidenten der Länder am Mittwoch vereinbart wurden, ist damit zu rechnen, dass die Saison unterbrochen werden muss.
„Irgendwie haben wir das doch alle vorausgesehen“, zeigt sich Andreas Kusel, Trainer des Fußball-Landesligisten Rather SV, nicht sonderlich überrascht. Und trotz der Tabellenführung mit sieben Siegen in sieben Spielen gibt der Coach zu: „Das Feeling, befreit Fußball zu spielen, hat gefehlt. Es sind auch kaum Zuschauer gekommen, weil die Leute Angst vor einer Ansteckung haben, was nachvollziehbar ist.“ Kusel appelliert zudem an die Stadt und insbesondere an den FVN, den Vereinen bei den weiterlaufenden Gebühren entgegenzukommen: „Das bedeutet erhebliche Einbußen für die Vereine. Zahlen darf man immer, aber einnehmen kann man nichts.“ Kusel hoffe auf „eine kleine Unterstützung für die Vereine, die es wirklich brauchen.“
MSV-Trainer rechnet mit
einer längeren Pause
Mohamed El Mimouni, Coach des Ligarivalen MSV Düsseldorf, fragt sich derweil: „Was bringt die Unterbrechung, wenn die Temperaturen im Dezember weiter sinken und die Fallzahlen dann weiter steigen?“ Er rechne daher mit einer längeren Pause. Zugleich betont er jedoch auch: „Wir beschäftigen uns zu sehr mit dem Thema. Wir kennen die Gefahr und die Politik wird entscheiden, wie es weitergeht. Aber lasst uns solange die Zeit genießen, in der wir kicken können.“ Eine mahnende Bitte hat El Mimouni: „Die Vereine sollen besser darauf achten, die Hygienemaßnahmen zu beachten. Es gibt zu viele Vereine, die das leider nicht ernst nehmen.“ Und Mohamed Dair, sportlicher Leiter beim MSV, ergänzt entsprechend: „Wir sollten uns alle bewusst sein, was für eine Verantwortung wir auch als Amateur-Mannschaften tragen.“
Suat Tokat, Trainer des Landesliga-Aufsteigers SG Unterrath, meint: „Wir sind in einer absoluten Ausnahmesituation und da ist die Gesundheit eines Menschen das wichtigste.“ Er kenne mittlerweile einige Menschen, die an Corona erkrankt seien, und mahnt daher: „Das sollten wir alle nicht unterschätzen. Die Pause tut allen natürlich nicht gut, aber wir sollten an einem Strang ziehen und hoffen, dass der Impfstoff so schnell wie möglich kommt.“