Nach erneuter Derby-Pleite Fans rauben Schals und demolieren Bus

Mönchengladbach · Rund 100 Ultras wollten nach dem 1:3 gegen Köln Borussia zur Rede stellen.

Vor dem Eingang des Kabinentraktes versammelten sich Fans. Der Einsatztag verlief zu allergrößten Teilen ruhig, so die Polizei.

Foto: Rheinische Post

(kk, jaso, gap) 

Szenen wie diese hat es in Mönchengladbach lange nicht gegeben: Nach dem mit 1:3 verlorenen Derby gegen den 1. FC Köln, der dritten Pleite in Folge gegen den großen Rivalen, drängten rund 100 Ultras auf den Parkplatz zwischen Stadion und Hotel, um die Mannschaft zur Rede zu stellen.

Kapitän Lars Stindl, sein Stellvertreter Yann Sommer, die Urgesteine Tony Jantschke und Patrick Herrmann kamen raus, dazu Sportdirektor Roland Virkus, Geschäftsführer Stephan Schippers, Vizepräsident Rainer Bonhof und der langjährige Co-Trainer Frank Geideck. Ein Dutzend Polizisten wohnte der Aussprache bei, die Einsatzkräfte hatten die Fans zuvor von den Treppen, die runter zum Kabinentrakt führen, zurück auf den Vorplatz gedrängt. Drei Ordner wurden verletzt, wie die Polizei mitteilte.

Um 21.05 Uhr endete die Konfrontation mit Applaus der Fans, die anschließend unter Begleitung der Beamten davonzogen. Allerdings hatten einige von ihnen den Kölner Mannschaftsbus leicht demoliert. 

Sachbeschädigung im Zug bei
der Anreise der Fußball-Fans

Der Einsatztag verlief zu allergrößten Teilen ruhig und friedlich, lautete das Fazit der Polizei. In der Vorspielphase sei es zu vereinzelten Flaschenwürfen seitens Kölner Fans gekommen. Weitere sieben Strafanzeigen wurden wegen Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz gestellt. Fußballanhänger hatten Bengalos sowohl vor als auch während des Spiels gezündet. Zwei der Mönchengladbacher Fanszene zugehörige Männer stehen jeweils in dem Verdacht, einen Köln-Fanschal geraubt zu haben. Weitere Strafanzeigen ergingen wegen Beleidigung (1), Körperverletzungen (3), Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz (2) und Sachbeschädigungen (2) an Fahrzeugen. Die Polizei stellte unter anderem einen Zahnschutz, Pyrotechnik wie Bengalos und einen Rauchtopf, einen Fanschal und kleinere Mengen Betäubungsmittel sicher.

Die Bundespolizei verzeichnete bei der Anreise der Fans im Zug insgesamt fünf Sachbeschädigungen, zwei Beleidigungen und einen Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz. Unter anderem seien ein Fenster eingeworfen und die Deckenverkleidung im Zug heruntergerissen worden.