Verkehr bei Grevenbroich Endlich wieder freie Fahrt auf der A 540

Grevenbroich. · Ab dem heutigen Dienstag, 15. Oktober, ist nun auch der letzte Abschnitt der A 540 wieder frei. Verzögerungen gab es wegen Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg.

Am heutigen Dienstag werden die Baustellenschilder auf der Autobahn 540 endlich abgebaut, wird die Autobahnauffahrt bei Gustorf wieder geöffnet – nach zwei Jahren Bauzeit.

Foto: Dieter Staniek

Zwei Jahre lang war die Autobahn 540 zwischen Hydro und Jüchen eine Baustelle, mussten Autofahrer mit einspurigen Fahrbahnen, gesperrten Anschlussstellen und langen Umleitungen leben. Das ist nun vorbei. Am heutigen Dienstag, 15. Oktober, sollen die Baustellenschilder und Sperrbaken demontiert werden. Das erklärt der Landesbetrieb Straßen NRW: „Ab 9 Uhr werden die Barrieren abgebaut, im Laufe des Tages wird der Autobahn-Abschnitt zwischen Gustorf und Jüchen wieder komplett für den Verkehr frei gegeben“, kündigt der Sprecher von Straßen NRW, Norbert Cleve, an.

Ebenfalls soll bei Gustorf die seit August gesperrte Autobahn-Ab- und Auffahrt in Richtung Jüchen wieder geöffnet werden. „Damit ist die A 540-Sanierung abgeschlossen“, sagt Cleve. Nur Restarbeiten würden noch anstehen. An den Brücken müssten noch Fugen geschnitten und vergossen werden. „Das geht nur, wenn die Fahrbahn fertig ist. Dabei handelt es sich um Tagesbaustellen. Die Autofahrer werden davon fast nichts merken“, erklärt der Sprecher. Ebenfalls noch errichtet werden Reinigungsschächte an der Straßenentwässerung, mit denen Öl und Schmutz aus dem Abwasser beseitigt werden. Doch die eigentliche Sanierung der rund sieben Kilometer langen Straße ist vollbracht. Im September 2017 war die in acht Abschnitte gegliederte Erneuerung angelaufen. Die A 540 wird zwar nicht stark befahren, doch nach rund 40 Jahren war die Straße sanierungsreif. Auf elf Millionen Euro schätzte der Landesbetrieb vor Baubeginn die Kosten, Anfang 2019 sollten die Arbeiten nach dem ursprünglichen Zeitplan abgeschlossen werden.

Zwei 250-Kilogramm-Bomben wurden im Juli 2018 gefunden

Eine der unter der Autobahn 540 gefundenen Bomben.

Foto: Dirk Putzer mit seinem Team und

Aus beidem wurde nichts: Insgesamt 16 Millionen Euro kostet die Erneuerung, und die letzten Baugeräte ziehen rund ein dreiviertel Jahr später ab als geplant. „Wir wurden wegen des Verdachts auf Kampfmittel-Funde ausgebremst“, erläutert Norbert Cleve. In großen Bereichen entlang der Autobahn musste das Erdreich vorsichtig abgetragen werden – „in Schichten von jeweils 30 Zentimetern“, schildert Cleve. Die Vorsicht war angebracht, der Verdacht bestätigte sich. Im Juli 2018 wurden zwei 250-Kilogramm-Bomben unter der Fahrbahn gefunden und entschärft. Um an die Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg zu gelangen, musste eine 20 mal 30 Meter große und 15 Meter tiefe Grube gegraben werden. Nachdem die Kampfmittel-­Experten die Bomben beseitigt hatten, musste die Autobahn dort komplett neu aufgebaut werden. All das dauerte.

Für viele Autofahrer brachten die Bauarbeiten auf der A 540 Umwege und erhebliche längere Fahrtzeiten mit sich. „Die Umleitungen haben funktioniert. Aber für Anwohner war es natürlich nicht schön, wenn der Verkehr auch mit Lastwagen auf ihrer Straße geführt wurde“, räumt der Sprecher von Straßen NRW ein.