Feuerwehr nach Sommergewitter im Einsatz Blitze erleuchten den Nachthimmel

Update | Grevenbroich · Das Gewitter am Samstagabend tobte auch über der Stadt. Über Orken erleuchteten die Blitze den gesamten Nachthimmel. Doch das Naturschauspiel rief auch die Feuerwehr auf den Plan. In Wevelinghoven wirbelte eine Böe Balkonteile durch die Luft.

Die Drehleiter war an der Amselstraße im Einsatz.

Foto: Feuerwehr Grevenbroich

Das heftige Gewitter hat am späten Samstagabend auch über Greven­broich getobt. Während einige schon schliefen, richteten andere ihren Blick gespannt in den Himmel und schauten sich das immer wieder durch Blitze hell erleuchtete Firmament an – so auch der Orkener Stefan Rosellen. Auf seinem Balkon stellte er eine Kamera auf, mit der er während des Gewitters 183 Fotos schoss. Auf zwölf der mehrere Sekunden lang belichteten Aufnahmen ist tatsächlich der Blitz zu erkennen. „Der heftige Blitz war ein echter Glücksfall“, kommentiert Rosellen ein besonders gut gelungenes Foto, das er am Sonntagmorgen bei Facebook postete. Etliche Nutzer kommentierten es – staunend über die vielen Blitze, die über der Tilsiter Straße in Orken zu erkennen sind. Die zackigen Blitze erleuchten auf dem Foto den gesamten Nachthimmel und sind faszinierend anzusehen.

Doch das Naturschauspiel über Grevenbroich sorgte auch für Einsätze der Feuerwehr. Bis fünf Uhr früh waren die Einsatzkräfte mit den Folgen des Sommergewitters beschäftigt. Rund 40 Feuerwehrleute waren ausgerückt.

Böe wirbelte Balkonteile
durch die Luft

Der mit Abstand langwierigste Einsatz war am Amselweg in Wevelinghoven. Dort hatte eine starke Böe an einem Einfamilienhaus die massive Holz- und Plexiglaskonstruktion eines Dachbalkons aus der Dachkonstruktion gerissen, durch die Luft gewirbelt und über Kopf wieder aufs Dach schlagen lassen. Teile der Plexiglasscheiben wurden ins Dachfenster eines Nachbarhauses geweht, ein Mensch wurde an der Hand verletzt. Die Feuerwehr befürchtete, dass die schwer beschädigte Konstruktion vom Dach rutschen würde. In stundenlanger Arbeit trugen die Einsatzkräfte die Trümmer vom Dach ab. Zuvor wurden die Balken mit Tauen gesichert. Dann zersägte ein Feuerwehrmann, gesichert über einen Haltegurt von der Drehleiter aus, die Holzträger auf dem Dach. Erst nach rund dreieinhalb Stunden war der Einsatz beendet. Bereits zuvor gab es viel zu tun. Ebenfalls in Wevelinghoven zersägte die Wehr umgestürzte Bäume am Lerchenweg und an der Dr.-Kottmann-Straße. An mehreren Stellen versperrten abgerissene Äste Fahrbahnen und Fußwege. An der Untermühle stürzte ein Radfahrer wegen herumliegender Äste. Feuerwehrleute betreuten den Verletzten, bis der Rettungsdienst eintraf. An der Industriestraße in Kapellen fürchteten Anwohner, dass das Regenwasser von der überfluteten Straße in ihre Häuser laufen würde. Kurz darauf war die Flut aber so weit abgelaufen, dass sie nicht mehr tätig werden musste.

Ein weiteres Team der Feuerwehr nahm sich zweier Huskies an, die während des Gewitters einem Wevelinghovener zugelaufen waren. Die Helfer brachten die Hunde ins
Tierheim.