Majestäten in Düsseldorf Heinz Holzberg ist ein Schützenkönig mit Erfahrung
Düsseldorf · Einer der Höhepunkte des Düsseldorfer Schützenfestes ist das Schießen auf die Platte des Königsvogels. Das war am Dienstagabend der Fall. Und nun gibt es einen neuen Schützenkönig.
Heinz Holzberg wollte den Vogel abschießen. „Hätte ich nicht König werden wollen, wäre ich beim Königsschießen nicht angetreten“, sagt er. Und so holte sich der 64-Jährige beim Königsschießen des St. Sebastianus Schützenvereins 1316 mit der Schießnummer 681 den Titel. „Vor meinem Schuss hatte man mir geraten, auf 11 Uhr zu zielen“, verrät der neue Regimentskönig.
„Aber ich habe mir den Vogel angesehen, der hing schon ganz schön schief, und gedacht: Auf drei Uhr ist es besser.“ Eigentlich, sagt er, „war das ein Elfmeter. Gut 60 Schuss waren ja schon vorher abgegeben worden“.
Holzberg, der seit zwölf Jahren Gesellschaftsmitglied bei den 9. Schützen der 1316er ist, hat bereits eine „kleine Ausbildung“ in Sachen „königliche Amtszeit“ hinter sich gebracht. 1996 war seine Gattin Ulrike Königin beim St. Sebastianus Schützenverein Wersten, er ihr Prinzgemahl. Ein Jahr später schoss sich Holzberg selbst zur Werstener Königswürde, Ulrike wurde Königin. Genau wie jetzt auch.
„Ein bisschen Erfahrung haben wir, aber die Sebastianer 1316 spielen in einer ganz anderen Liga. Ich freue mich drauf“, meint Holzberg. Seit Februar 2022 ist er pensioniert. Zuvor arbeitete der 64-Jährige 35 Jahre als Controller bei den Stadtwerken Düsseldorf.„Jetzt als Rentner habe ich die Zeit, viele der Termine für einen König wahrzunehmen. Ich bin sicher, dass uns in den nächsten Monaten nicht langweilig wird.“
Holzberg löste André Dornbusch als König der 1316er ab. Der ging nach coronabedingten dreijähriger Amtszeit mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Plötzlich bin ich wieder nur der André und nicht mehr der König. Aber das kriege ich hin, ich weiß, dass ich bei meiner Gesellschaft Königin Stephanie gut aufgenommen werde.“
Langholz unterschrieb
erst mal einen Einjahresvertrag
Der Ex-König hat auch einen guten Rat für seinen Nachfolger. „Genießt es – diese Zeit ist einmalig.“ Das neue Königspaar geht davon aus, dass es nicht so lange im Amt bleibt wie Dornbusch. „Ich habe den Vertrag erst einmal für ein Jahr unterschrieben“, scherzt Holzberg. Mit den Gratulationen nach dem Königsschuss (unter anderem von den Jonges, dem Stabsoffiziercorps der St. Sebastianer und dem Vorstand der Prinzengarde Rot-Weiß Thomas Stelzmann) kamen auch schon die ersten Einladungen.
„Am Dienstag werden 400 bis 500 Jonges dem neuen Schützenkönig beim Heimatabend huldigen“, verspach Baas Wolfgang Rolshoven. Die Holzbergs freuen sich darauf.