Schützenfest der Neersener St. Sebastianer Gelungene Parade bei bestem Wetter

Neersen · Die St. Sebastianus Bruderschaft Neersen mit Schützenkönig und Junggeselle Dennis Stelzer feiert nach langer Pause wieder ein Schützenfest. Erstmals mit dabei ist der mit jungen Damen besetzte Zug „Ewig blau 22“.

 Zusammenspiel von Tradition und Heimatnähe: Viele Neersenerinnen und Neersener ließen sich den Anblick der Parade am Sonntagnachmittag auf dem Minoritenplatz nicht entgehen.

Zusammenspiel von Tradition und Heimatnähe: Viele Neersenerinnen und Neersener ließen sich den Anblick der Parade am Sonntagnachmittag auf dem Minoritenplatz nicht entgehen.

Foto: Norbert Prümen

Einiges war jetzt anders, vieles so wie immer, und alles war bis jetzt schön auf dem Neersener Schützenfest. Man merkte den Neersenern an, dass sie nach dreijähriger Zwangspause wieder richtig gerne ihr großes Fest feiern. Es lief alles rund, und das Wetter konnte besser nicht sein. Im Königshaus der St. Sebastianus Bruderschaft fehlen diesmal allerdings die Frauen. Regiert wird Neersen von Schützenkönig und Junggeselle Dennis Stelzer, der von den Ministern Simon Höpfner und Maik Lorkowski sowie von Königsoffizier Steven Stelzer unterstützt wird.

Den Starkregen von Donnerstagabend konnten die Feiernden getrost vergessen, keine Wolke trübte jetzt den strahlend blauen Himmel. Am Freitagabend wurde im Festzeltnach der Schlossserenade mit anschließendem Zapfenstreich so richtig abgerockt. Nachdem Jahre lang die Band Booster aus Mönchengladbach aufgetreten war, war diesmal die Formation Levinsky aus Krefeld engagiert worden. Ins Zelt hätten während des Konzerts allerdings noch Dutzende Besucher mehr hineingepasst – trotzdem: alles in allem ein gelungener Auftakt.

Bürgermeister mit
Routine beim Fassanstich

Für André Schäfer, den neuen Präsidenten der Neersener St. Sebastianer, war es der erste Fassbieranstich gewesen. Bürgermeister Christian Pakusch hatte da schon mehr Routine: zwei wohldosierte Hammerschläge, und schon lief der Gerstensaft. Später ließen sich die Gäste den Bierdurst nicht dadurch vermiesen, dass der Preis auf jetzt 2,10 Euro kletterte. Im Zelt wurde ausgiebig gefeiert. Zur guten Stimmung trugen auch Gäste wie die Mitglieder der St. Barbara-Bruderschaft aus Neuwerk bei – und die Band Klangstadt, die am Samstagabend zum ersten Mal in Neersen aufspielte und beim Publikum sehr gut ankam. Am Sonntag musste man während des Open-air-Gottesdienstes vor dem Schloss-Portal keinen sorgenvollen Blick gen Himmel richten und sich von der Predigt von Präses Markus Poltermann ablenken lassen. Das tolle Wetter war auch die ideale Voraussetzung für eine gelungene Parade am Sonntagnachmittag. Der Zug konnte sich wie immer sehen lassen, die Zahl der Schützen liegt jetzt bei 370 und ist während der Pandemie unter dem Strich sogar geringfügig gestiegen; Das liegt am Zug „Ewig blau 22“. Er besteht aus jungen Frauen und machte jetzt zum ersten Mal mit. Insgesamt war das Regiment mit seinen Musikkorps wieder ein echter Hingucker, viele Neersener ließen sich diesen Anblick nicht entgehen. Den Schluss bildete neben der Doktorgruppe eine Kutsche, in der diejenigen mitfahren konnten, die nicht mehr so gut zu Fuß sind. Kein Schützenfest ohne Ehrungen – hier hatte sich einiges angesammelt aufgrund der Tatsache, dass zwei Schützenfeste ausgefallen waren. Bereits am Samstag wurde Günter Heesen mit dem Hohen Bruderschaftsorden ausgezeichnet. Über das Silberne Verdienstkreuz freuten sich Claire Gerring und Christian Klöters. Den Jugendverdienstorden bekamen Vivien Germann, Carolin Brintrup und Finja Schaath verliehen. Zwei Schützen sind jetzt Ehrenmitglieder der Sebastianus-Bruderschaft Neersen: Günther Lamm, der am vergangenen Wochenende 80 Jahre alt wurde und zurzeit Urlaub macht, und Heinz-Christian Kindler, der noch dieses Jahr seinen 80. Geburtstag feiert, bekamen die Urkunde von Präsident André Schäfer verliehen. Vor 50 Jahren war Kindler Neersener Schützenkönig gewesen. Einer seiner Minister war der frühere Erste Beigeordnete der Stadt Willich, Joachim Spallek, gewesen, der andere Minister war der inzwischen verstorbene Gerd Neiser. Rechtzeitig vor dem Schützenfest war übrigens der Schützenbaum auf dem Minoritenplatz renoviert und auch um die Gruppe „Ewig blau 22“ ergänzt worden. Auch wenn es in diesem Jahr keine Königin und keine Ministerinnen gibt: rauen spielen schon eine wahrlich große Rolle bei den Neersener Schützen: So gibt es aktuell keinen Jungschützenkönig, sondern mit Valeska Busch eine Jungschützenkönigin.