Im Bergischen Land Hohe Holzberge im Wald - Nachfrage auch wegen Corona schwach
Burscheid · Trockenheit und Borkenkäfer: Der Wald hat schon genug Probleme. Jetzt machen sich auch noch die Folgen des Coronavirus bemerkbar. Das geschlagene Holz findet keine Abnehmer.
Die Corona-Krise hinterlässt auch Spuren im Wald. Zum Teil stapeln sich Holzberge im Sauerland und im Bergischen Land schon meterhoch am Wegesrand. Die Waldarbeiter holen wegen der Trockenheit und des Borkenkäferbefalls abgestorbene oder kranke Fichten in großen Mengen ab; bei Nachfrage und Abtransport hake es aber, hieß es beim Landesbetrieb Wald und Holz NRW auf dpa-Anfrage.
Einige Sägewerke arbeiteten mit reduzierten Kapazitäten, sagte ein Sprecher des Landesbetriebs. Das wichtige China-Geschäft sei infolge der Pandemie eingebrochen und laufe nun erst wieder an. Beim Export gehe die Kurve langsam wieder nach oben. Der Holz-Abtransport per Bahn sei ein Problem, das allerdings schon länger und unabhängig von Corona bestehe. Der Preis für Fichtenholz sei demnach nach den Dürrejahren 2018 und 2019 von 90 bis 100 Euro pro Kubikmeter auf rund 30 Euro abgestürzt. „Bei dem Preis verdienen die Waldbesitzer nichts mehr, aber sie müssen die kranken Fichten trotzdem rausholen, sonst breitet sich der Borkenkäfer weiter aus.“
Für das Bergische Land berichtete Karl Zimmermann vom Regionalforstamt Burscheid: „Die Holzwerke nehmen uns das Holz nicht ab“. Auch er sprach von Schwierigkeiten beim Abtransport und einigen nur gedrosselt arbeitenden Sägewerken. Zu den Abnehmern von Fichtenholz gehörten etwa das Baugewerbe, die Möbelindustrie oder auch die Verpackungsbranche. Besonders der Absatz von Industrieholz - es wird zerkleinert und zu Spanplatten weiterverarbeitet - sei komplett ins Wanken geraten, berichtete der WDR.
Der Holzmarkt sei zusammengebrochen, klagte der Waldbauernverband NRW. Es gebe kaum noch Nachfrage mehr, die Preise seien im Keller.