Altstadt-Geflüster Kempener Regenbögen machen Karriere

Kempen · Im Altstadt-Geflüster geht es um die besonders schöne Tiefstraße und die Vorbereitung auf das Eisvergnügen. Und letztlich geht es um die Wurst.

Bunte Hilfen zur Einhaltung der Abstandsregeln gibt es auf der Tiefstraße.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Die Tiefstraße ist eine ganz besondere Straße in Kempen. Vielleicht ist die Gasse mit den historischen Häusern sogar so etwas wie das Sinnbild der malerischen Altstadt. Derzeit ist das Kopfsteinpflaster der Tiefstraße ganz besonders malerisch. Denn die Sitzbänke der Anwohner vor ihren Häusern sind von gemalten Regenbögen umgeben. Ein wunderschöner Hinweis auf die Einhaltung der Corona-Abstandsregeln. Mehrere kleine Kunstwerke verschönern die Straße. Eine tolle Aktion, die übrigens auch schon den Fernsehsendern RTL und WDR aufgefallen ist. Die berühmte Tiefstraße ist also noch ein wenig berühmter geworden.

Eis-Dino ist zurück

Die schon erwähnten Abstandsregeln werden ab Montag die Einzelhändler in der Altstadt besonders beschäftigen. Die Unternehmer dürfen ihre Läden wieder öffnen und müssen auf die Einhaltung der Vorgaben achten. Sehr intensiv hat sich auch Gastronom Dino Tonel mit den Vorschriften auseinandergesetzt. Nachdem bereits vor Ostern seine Eisdiele am Viehmarkt wieder geöffnet hatte, zog am Donnerstag der Hauptsitz – das Café Brustolon – am Buttermarkt nach. Am Anziehungspunkt schlechthin auf dem Buttermarkt ist aber sorgsam abgeklebt worden, wie und wo sich die Eiskunden anstellen dürfen. Ebenso sind Plexiglas-Absperrungen an der Eis-Ausgabe angebracht. Und Desinfektionsmittel für die Kunden steht auch bereit. Mit Blick auf die Wetterprognosen dürfte es am Wochenende wohl einige in Richtung Eisvergnügen locken. Dieses Vergnügen sollte man weiterhin mit großer Vorsicht genießen, um nicht die ersten Corona-Kampf-Erfolge wieder zu gefährden. Übrigens: Genießen muss man in 50 Metern Entfernung der Eisdiele – auch das ist vorgeschrieben. Dies gilt auch für die Eismanufaktur am Studentenacker, die ebenfalls wieder in Betrieb ist. Diese hatte etwa zur gleichen Zeit wie das „Paradys“ am Viehmarkt mit dem Verkauf an der Tür begonnen.

Gerlach mit Erfolgen

Verlassen wir die Altstadt in Richtung „Neue Stadt“. Denn von dort gibt es gute Nachrichten: Die Fleischerei Gerlach, Concordienplatz, hat bei der Qualitätsprüfung „Meisterstücke – Wettbewerbe für Fleisch- und Wurstkultur“ dreimal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze geholt. Zu den prämierten Spezialitäten von Metzgermeister Klaus Gerlach zählen neben der Fleischwurst und Kalbsleberwurst unter anderem der gekochte Hinterschinken, der Kempener Landschinken sowie die „Wurst vom laufenden Meter“. Die Prüfung fand am 14. und 15. März in Essen statt. Insgesamt wurden fast 1000 Würste und andere Waren aus eigener Herstellung der teilnehmenden handwerklichen Fleischereien bewertet. Nun wurden die Ergebnisse mitgeteilt.

Auch Fander erfolgreich

Und schon sind wir zurück in der Altstadt. Denn auch dort gibt es einen erfolgreichen Metzgermeister: Michael Fander wurde beim Wettbewerb der niederländischen Confrérie in Roermond ausgezeichnet. Beim 40. Wettstreit der Fleischermeister haben rund 160 Teilnehmer die Medaillen und Preise der „inoffiziellen Europameisterschaft“ der handwerklichen Fleischereien erhalten. Der Kempener mit seinem Betrieb an der Judenstraße konnte mit Rostbratwurst, Kochschinken, Leber- und Schinkenwurst, sowie Mettwurst bei den Juroren punkten. Alle Produkte wurden mit Gold prämiert. Im Vorfeld der Prämierung hatten die Juroren über 3000 Produkte von mehr als 250 Teilnehmern fachgerecht unter die Lupe genommen. Dabei waren wieder vermehrt internationale Spezialitäten auf den Tischen der Prüfer. Nach Deutschland und den Niederlanden kamen die meisten Proben aus Belgien, Italien, Dänemark und Österreich.