Lokale Wirtschaft Pfiffige Schutzmasken-Idee aus Grefrath

Grefrath · Die Gründerinnen Nicole Klingen und Susanne Kluba engagieren sich in Sachen Hygiene.

 Für Kinder sind die Schutzmasken der Firma Kluba mit besonderen Applikationen versehen.

Für Kinder sind die Schutzmasken der Firma Kluba mit besonderen Applikationen versehen.

Foto: Kluba Medical

Die Grefratherin Nicole Klingen und ihre Geschäftspartnerin Dr. Dr. Susanne Kluba sind für ihre frischen Ideen bekannt. Spätestens seit ihrem Auftritt in der Gründer-Show „Die Höhle der Löwen“ bei Vox. Die Kluba Medical GmbH entwickelt unter der Marke Medibino seit drei Jahren Produkte rund um die Babygesundheit und -sicherheit. „Um in der gegenwärtigen Krise einen wichtigen Beitrag zum Gesundheitsschutz zu leisten“, produziert das Startup jetzt auch Mund- und Nasenmasken. Das teilten Klingen und Kluba mit.

„Hergestellt werden die Masken von lokalen Änderungsschneidereien, die ihre Geschäfte aufgrund der Krise schließen mussten und deren Umsatz damit weggebrochen ist, da sie nicht auf Onlinekanäle zurückgreifen können“, heißt es in einer Pressemitteilung. Im Onlineshop gibt es die Möglichkeit, eine Maske zu kaufen und damit gleichzeitig eine weitere Maske zu spenden. „Diese geht dann an lokale Arztpraxen, Einrichtungen für Bedürftige oder Pflegeheime.“

Kritische Bereich sollen von Kluba Medical unterstützt werden

„Wir alle stehen während der Krise vor immensen Herausforderungen. Als Medizintechnik-Startup ist es uns daher ein großes Bedürfnis, unseren Beitrag zur Eindämmung von Covid-19 zu leisten“, erklärt Gründerin Kluba die Intention, genähte Mund- und Nasenmasken zu produzieren. Selbst in vielen Einrichtungen der sogenannten kritischen Infrastruktur wie Arztpraxen, Pflegeeinrichtungen seien Schutzmaterialien oft nicht in ausreichender Menge vorhanden. Auch für Menschen in schwierigen sozialen Situationen wie Obdachlose sei es derzeit besonders schwer. Gerade diese Bereiche wollen die Gründer nach eigenen Angaben unterstützen. So können die Kunden im Onlineshop gegen einen kleinen Aufpreis eine zusätzliche „1plus Maske“ spenden. Diese gibt das Unternehmen dann an eine lokale Einrichtung weiter.

Die Masken dienen nach Angaben der Kluba GmbH als Tröpfchenfänger und bieten damit einen gewissen Schutz für andere Menschen in der Umgebung, zum Beispiel bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel. Viele Experten befürworten deshalb diese im Alltag zu tragen. Bundesweit gilt eine „dringende Empfehlung“, die Masken im Alltag zu tragen. Zu einer Pflicht konnte sich die Politik nicht durchringen.

Der von Kluba Medical konzipierte Mund- und Nasenschutz verfügt zusätzlich über eine eingenähte Tasche. „Hier kann ein wechselbarer Filter eingeschoben werden, der einen verbesserten Partikelschutz bietet.“ Das Startup arbeitet nach eigenen Angaben derzeit gemeinsam mit einem Partner an der Herstellung des passenden Filtervlies und möchte diesen zeitnah anbieten. „Die Masken sind aber kein zertifiziertes Medizinprodukt und bieten damit keinen absolut verlässlichen Eigenschutz vor Infektionen. Sie ersetzen nicht die weiteren, empfohlenen Vorsichtsmaßnahmen und Verhaltensregeln“, betont Nicole Klingen.

Wirtschaftlich ist die Krise für viele existenzbedrohend und insbesondere kleine Unternehmen werden vor enorme Herausforderungen gestellt. Davon ist das Startup, das seine Produkte zu einem großen Teil über den Einzelhandel vertreibt, nicht ausgenommen. „Wir können den Ausfall durch unser Online-Geschäft ein Stück weit auffangen. Diese Möglichkeit haben viele andere lokale Unternehmen gar nicht“, erklärt Nicole Klingen. Deshalb habe das Unternehmen für das Nähen der Masken gezielt lokale (Änderungs-)schneidereien angesprochen, die aufgrund der Krise ihre Existenzgrundlage verloren haben. Durch das Nähen der Masken werde den Nähereien ein Einkommen während des Lock-Downs ermöglicht. „Außergewöhnliche Situationen erfordern außergewöhnliche Maßnahmen – und nur durch Solidarität, kreative Ideen und Zusammenhalt schaffen wir es, durch diese Krise zu kommen und gemeinsam unsere Existenz zu sichern“, erläutern die Gründer ihre Überlegungen hinter dem Projekt.

„Die wiederverwendbaren Masken bestehen aus 100 Prozent Biobaumwolle, sind frei von Schadstoffen und bei 60 Grad Celsius waschmaschinenfest“, heißt es in der Pressemitteilung. Die Schutzmasken gibt es in zwei Größen: für Erwachsene und Kinder. Das Design orientiert sich an den Corporate-Identity-Farben von Kluba Medical und ist auch mit dekorativen Tiermotiven verfügbar, um dadurch die Akzeptanz des Tragens von Masken bei Kindern zu erhöhen. Erhältlich sind die Masken ab zwölf Euro pro Stück im Onlineshop: Red

(Red)