Sport „Der Verein wurde für uns eine Heimat“

Das Gespräch führte <br>Christoph Baumeister · Interview Philipp Blumenrath über seine Pläne als Vorsitzender des TC Strümp.

Philipp Blumentrath ist seit einigen Wochen der neue Vorsitzende des TC Strümp.

Foto: TC Strümp

Kurz vor dem Start der Corona-Krise wurde Philipp Blumentrath zum neuen Vorsitzenden des Tennisclub Strümp gewählt.

Herr Blumentrath, wie lange sind Sie schon Mitglied im TC Strümp, und aus welchen Gründen haben Sie sich dazu entschieden, das Amt des Ersten Vorsitzenden anzutreten?

Philipp Blumentrath: Ich bin vor 21 Jahren gemeinsam mit meiner Familie unmittelbar nach dem Umzug nach Strümp dem TCS beigetreten. Der Verein wurde schnell Heimat für uns und eine Menge an gleichgesinnten Mitgliedern sorgten für viele neue Freunde und dafür, dass wir einen sehr großen Teil unserer Freizeit dort verbracht haben. Nun möchte ich den neuen, jungen Familien und unserem Verein etwas zurückgeben.

Was zeichnet den TCS aus, und worin unterscheidet er sich von anderen Tennisvereinen in Meerbusch?

Blumentrath: Zum einen liegen wir in der Mitte von Meerbusch. Man kann den Klub aus dem gesamten Stadtgebiet bequem mit dem Fahrrad erreichen – das ist ein wichtiges Auswahlkriterium für neue Mitglieder. Zum anderen sind wir gerade damit beschäftigt, unseren Club zu entstauben und sozusagen von 1980 nach 2020 zu bringen. Das Clubhaus samt Terrasse und Möbel sind bereits modernisiert, weitere Dinge werden folgen. Sportlich gesehen haben wir ein gutes Trainerteam und ein tolles Nachwuchsförderkonzept, das unser Jugendwart Michael Schlageter stark vorantreibt.

Wie ist der TC Strümp derzeit – sowohl in der Spitze als auch Breite – aufgestellt?

Blumentrath: Wir haben aktuell 326 Mitglieder, davon knapp 130 Kinder und Jugendliche. Im Sommer haben wir 14 Erwachsenen- und zehn Jugend-Mannschaften gemeldet. Unsere 1. Herren spielen in der Bezirksklasse A, ranghöchstes Team sind die Damen 55 in der Bezirksliga. Besonders stolz sind wir auf unseren Nachwuchs. Fünf unserer Jugendlichen stehen aktuell in der deutschen Rangliste. Die U 18-Jungen haben im vergangenen Jahr die Klasse gehalten und treten somit erneut in der 1. Verbandsliga an.

Worin sehen Sie noch Verbesserungspotenzial?

Blumentrath: Unsere Mitglieder sollen sich bei uns wohlfühlen und über den Sport hinaus einen Teil ihrer Freizeit zusammen verbringen und sich füreinander engagieren. Das können wir nur erreichen, wenn das Umfeld stimmt. Unsere Modernisierung muss sowohl in Sachen Kommunikation und Homepage als auch auf der gesamten Vereinsanlage weiter angetrieben werden. Große Projekte wie Platzsanierungen oder eine Bewässerungsanlage kosten viel Geld. Dafür müssen wir Sponsoren finden, die uns unterstützen.

Wie stellen Sie sich der großen Konkurrenz durch andere Sportarten und Vereine?

Blumentrath: Ich sehe uns nicht unbedingt im Wettbewerb mit anderen Vereinen. Wir haben zum Beispiel viele aktive Jungen, die auch Fußball spielen. Letztlich müssen wir unseren Mitgliedern eine Art Heimatbasis bieten. Wir wollen zeigen, dass Sport in der Gruppe unter Gleichgesinnten Spaß macht. Daher planen wir auch viele Aktionen neben dem Tennis: Zelten für Kinder, Turniere für Eltern und Kinder oder Nachwuchsförderung für Leistungsträger.

Die Corona-Krise legt derzeit den gesamten Breitensport lahm. Wie groß ist ihre Hoffnung, dass dieses Jahr noch Tennis gespielt werden kann?

Blumentrath: Die aktuelle Lage verlangt zurzeit einiges von uns als Gesellschaft und vom Tennisclub Strümp ab. Bewegung tut gut, und ein nötiger Abstand zwischen den Spielern ist auf dem Tennisplatz auch gewährleistet. Ich bin deshalb zuversichtlich, dass die Öffnung der Tennisvereine zu den ersten Lockerungsmaßnahmen gehören wird.