Baustellen Mehr Anträge: Baubranche trotzt der Corona-Krise

Köln. · Bei der Stadt gehen mehr Anträge auf Baustellengenehmigungen ein. Diese werden kontaktlos bearbeitet.

Im März erteilte die Stadt mehr Bescheide für Baustellen als noch vor einem Jahr.

Foto: dpa/Jan Woitas

Eine der wenigen Branchen, die derzeit noch aktiv ist, ist die Baubranche. Dies gilt auch für Maßnahmen im Straßenbereich. Die Zahlen untermauern dies: Im März erteilte das städtische Baustellenmanagement im Amt für Verkehrsmanagement 1925 Bescheide zu Arbeitsmaßnahmen im öffentlichen Straßenraum. Die Zahl liegt damit sogar über dem Vorjahresniveau, denn im März 2019 wurden 1901 Bescheide erteilt.

Dabei wurde das Antragsverfahren von persönlicher Vorsprache auf ein kontaktloses, elektronisches Verfahren umgestellt. Innerhalb kürzester Zeit wurde damit das übliche Verfahren, das sich häufig durch komplexe Fragestellungen oder die umfangreiche Einbindung weiterer Stellen auszeichnet, grundsätzlich umgestellt und ein Verfahren etabliert, das es weiterhin ermöglicht, genehmigungspflichtige Vorhaben auf der Straße zu realisieren.

Auch die Kontrolle der Verkehrssicherungen auf Baustellen wurde modifiziert. Der Baustellenkontrolldienst hat seit diesem Jahr die Möglichkeit, über mobile Geräte auf die Genehmigungsdaten zuzugreifen – persönliche Kontakte und Abgleiche mit den Mitarbeitern im Stadthaus sind deshalb nicht mehr nötig. Der Baustellenkontrolldienst arbeitet fast vollständig mobil und hat laut Stadt aufgrund der höheren Genehmigungszahlen und Vorgänge ein gut gefülltes Auftragsbuch.

Bei der Vorbereitung, Durchführung und Kontrolle der Baustellen helfen den Mitarbeitern der Stadt zudem neue sogenannte Street-Ortho-Fotos. Die Aufnahmen bieten im Gegensatz zu Luftbildern eine weitaus höhere Genauigkeit zur Örtlichkeit im Bereich der befahrenen Strecken. Dadurch, dass die Bilder von unterhalb der Baumkronen und damit aus einer geringeren Entfernung aufgenommen werden, ist eine höhere Bildauflösung möglich und störendes Blattwerk entfällt. Durch einen besonderen Algorithmus, der mehrere Fotos kombiniert und dadurch so viele bewegende Objekte wie möglich ausschließt, entfallen viele weitere Beeinträchtigungen. Die hohe Qualität der Aufnahmen ermöglicht es, dass viele Dienstgänge entfallen können.

Die Datengrundlage dient dazu, für Fahrassistenzsysteme und später für automatisierte Fahrvorgänge die Lagepläne von Ampelanlagen zu digitalisieren, um so die Fahrlinien, die sogenannte MAP, den Fahrzeugen bereitzustellen. Damit ist sie ein weiterer Baustein der Digitalisierungsstrategie der Stadt.

„Die Investitionsmaßnahmen in den öffentlichen Straßenraum können trotz der Corona-Krise weitergehen. Auch die Baufirmen möchten, alleine schon aus wirtschaftlichen Gründen, weiter bauen und haben daher Corona-Maßnahmen ergriffen, zum Beispiel die Trennung von Baukolonnen und das Etablieren von Hygienemaßnahmen, um ihren Mitarbeitern den nötigen Schutz zu bieten und somit die Bautätigkeiten fortzusetzen zu können“, heißt es von der Stadt. Wenn möglich, werden Maßnahmen vorgezogen, die sonst nur in verkehrsarmen Zeiten durchgeführt werden können. howa