Sie sind die „Do-it-your-self-Frau“ bei der „Sendung mit der Maus“. Wie kam es dazu?
Laura Kampf „Mir ist wichtig, Kinder zu inspirieren“
Die Kölner Youtuberin Laura Kampf ist bei der „Sendung mit der Maus“ für die „Machgeschichten“ zuständig.
Laura Kampf: Den Begriff „Do-it-you-self“ mag ich gar nicht so gerne, weil man so oft in die Deko- und Bastel-Ecke gestellt wird. Da sehe ich mich aber nicht. Ich habe Kommunikationsdesign studiert und wollte während des Studiums auch die Gelegenheit haben, ganz praktisch an Konzepten und Prototypen zu arbeiten. An der FH war das eher schwierig, deshalb habe ich mir in meiner kleinen Einzimmerwohnung eine kleine Werkstatt eingerichtet und dort zum Beispiel aus Schrott eine Tätowiermaschine gebaut. Das Potenzial der Werkstatt war aber schnell ausgereizt.
Und dann ging es richtig los?
Kampf: Ich habe meine Wohnung gekündigt und mein Auto verkauft. Danach bin ich mit einem Wohnwagen in eine alte Autowerkstatt eingezogen, wo ich leben und arbeiten konnte. Fünf Jahre war ich da und hatte deutlich mehr Platz für meine Ideen. Allerdings habe ich nach dem Studium in einem richtigen Job gearbeitet und deshalb meine Werkstatt wieder aufgegeben. Nach zwei Jahren habe ich mich selbstständig gemacht und es ging in die nächste Werkstatt. Allerdings war das meist kurzfristig, da ich mir immer wieder neue Orte suchen musste. 2019 bin ich dann mit der Werkstatt aufs Land gezogen.
Und wie kam die „Sendung mit der Maus“?
Kampf: Mit der Selbstständigkeit habe ich begonnen, meine ersten Youtube-Videos zu drehen. Irgendwann habe ich mich dann voll darauf konzentriert. Über die Videos wurde der Kinderkanal auf mich aufmerksam und es entstanden die ersten beiden Staffeln „Schrott or not“. Darin habe ich unter anderem mit Kindern auch ein Boot gebaut. Später hat der WDR angefragt, ob ich für Weihnachten einige Bastelgeschichten machen könnte und so entstanden bei der Maus „Lauras Machgeschichten“.
Worum geht es dabei?
Kampf: Mir war anfangs das Konzept zu sehr auf Basteln, das man eins zu eins nachmacht, ausgerichtet. Mir ist es aber wichtiger, Kinder mit Handwerk zu neuen Ideen zu inspirieren. Handwerk kann so kreativ sein, wie ein Bild zu malen oder eine Skulptur zu schaffen. Ich habe zum Beispiel einen leuchtenden Regenschirm gebaut und damit das Problem gelöst, dass man trocken bleibt und gleichzeitig auch im Dunkeln etwas sehen kann. Solche Alltagsprobleme gibt es auch in der Welt der Kinder oft und ich möchte diese dazu anregen, sich Gedanken zu machen und nach praktischen Lösungen zu suchen. Das war als Kind mein liebstes Hobby. Etwas davon möchte ich an die Kinder weitergeben.
Wie beschäftigen Sie sich in den Zeiten von Corona?
Kampf: Um in der Corona-Zeit beschäftigt zu bleiben, habe ich mir spontan einen Pferdeanhänger gekauft, den ich zu einem Mini-Wohnwagen umbauen will. Den Umbau dokumentiere ich natürlich auch auf meinem Youtube-Kanal.
Welche Tipps haben Sie für die Zwangspause zu Hause?
Kampf: Das ist sicher jetzt eine Zeit, die bei allen an den Nerven zehrt. Aber man sollte sie auch als Chance sehen und die Zeit nutzen. Für die Kinder gibt es Buntstifte und Papier und für die Erwachsenen vielleicht einen Onlinekurs, bei dem man Spanisch lernen kann. Man sollte nicht nur Fernsehen schauen, sondern auch mal seinen eigenen Kopf benutzen und aktiv werden.