NRW Hunderte Gefangene aus offenem Vollzug in NRW entkommen

Düsseldorf. In knapp zweieinhalb Jahren sind aus dem offenen Vollzug in Nordrhein-Westfalen 529 Gefangene verschwunden. Für 457 habe sich die Fahndung inzwischen erledigt, teilte das NRW-Justizministerium dem Rechtsausschuss des Landtags auf eine Anfrage der SPD-Fraktion mit.

Symbolbild

Foto: Arend

Zum Stichtag 30. April 2018 sei noch nach 72 Gefangenen gefahndet worden.

Das Ministerium hatte die sogenannten Entweichungen vom Jahresbeginn 2016 bis zum 15. April diesen Jahres gezählt. Aus dem geschlossenen Vollzug entkamen im vergangenen Jahr lediglich vier Gefangene. Im Vorjahr waren es noch zwölf gewesen. Meist nutzten sie Überführungen zu Gerichten, Ausführungen oder Klinikaufenthalte für die Flucht.

Außerdem wurde am Dienstag bekannt, dass in Justiz und Strafvollzug in Nordrhein-Westfalen Anfang April 2018 mehr als 1500 Stellen unbesetzt waren.

Allein in den Justizvollzugseinrichtungen waren von insgesamt 8881 Planstellen für den höheren, gehobenen und mittleren Dienst rund 500 offen. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Antwort des Justizministeriums auf eine Anfrage der SPD-Fraktion im Rechsausschuss des NRW-Landtags hervor.

Danach gab es am Stichtag 1. April unbesetzte Planstellen in allen Gerichtssparten von Amts- und Landgerichten, über Finanz-, Arbeits- und Sozialgerichten bis zu Verwaltungsgerichten. Die SPD-Landtagsabgeordnete Lisa Kapteinat nannte die Zahlen erschütternd. dpa