NRW Immer mehr Lkw-Unfälle an Stauenden in NRW
Düsseldorf. Die Zahl der schweren Lastwagenunfälle an Stauenden ist in Nordrhein-Westfalen stark gestiegen. Waren es 2013 noch 135, wurden vergangenes Jahr bereits 194 solcher Lkw-Unfälle registriert.
Das sei ein Anstieg um rund 44 Prozent in nur fünf Jahren, teilte Landesinnenminister Herbert Reul (CDU) am Freitag bei der Vorlage der Verkehrsunfallstatistik 2017 mit. „Lastwagen können zu tonnenschweren Geschossen werden“, sagte Reul. Bei allen Unfällen an Stauenden - mit und ohne Lkw-Beteiligung - kamen 2017 insgesamt 19 Menschen ums Leben. 2013 waren es noch zehn Todesopfer.
Dafür hat es im Jahr 2017 deutlich weniger Verkehrstote in Nordrhein-Westfalen gegeben. Nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Landesamtes kamen 467 Menschen bei Verkehrsunfällen auf den Straßen ums Leben. Das sind 10,9 Prozent weniger Verkehrstote als 2016. Damit zählt NRW zu den Bundesländern mit dem größten Rückgang.
Im Straßenverkehr wurden auch weniger Teilnehmer verletzt. Die Zahl sank von mehr als 79 000 auf knapp 74 500 Verletzte. Rund 13 000 Menschen wurden schwer verletzt. Die gesamte Verkehrsunfallstatistik will NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) an diesem Freitag in Düsseldorf vorlegen. Während sich 2017 weniger Unfälle mit Verletzten und Toten ereigneten, nahm die Zahl der Unfälle mit Sachschäden um mehr als 10 000 auf 588 000 Unfälle zu. Der weitaus größte Teil waren Bagatellschäden.
Insgesamt hat die Zahl der Verkehrsunfälle in NRW in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zugenommen, während die Zahl der Toten und Verletzten stetig abnahm. Das ist auch eine Folge der Einführung von Promillegrenzen, der Helmpflicht für motorisierte Zweiradfahrer und der Gurtpflicht.
Der damalige Innenminister Ralf Jäger (SPD) hatte vor einem Jahr besonders die deutlich gestiegene Zahl von Unfalltoten auf Autobahnen angeprangert und zu gemäßigtem Tempo und größerem Abstand aufgefordert. Gleichzeitig stieg die Zahl der Handyverstöße. 164 000 Fälle dokumentierte die Polizei 2016. Auch Fahrradfahrer wurden immer öfter erwischt. dpa