Historischer Freizeitpark in Solingen Plan für Baustart der neuen Bayern-Halle

Solingen/Haan · Der Freizeitpark Ittertal ist eine Solinger Institution. Besitzer Yevgen Besedin steht in den Startlöchern, um die seit einigen Jahren geschlossene Anlage mit neuem Leben zu füllen. Den Anfang könnte ein Neubau der Bayern-Halle machen, der Märchenwald folgen.

Die alte Bayern-Halle soll abgerissen werden. Zugleich kann auch die Itter renaturiert werden.

Foto: Martin Oberpriller

Die Bauarbeiten auf dem großen Parkplatz direkt gegenüber des Eingangs zum früheren Freizeitpark Ittertal machen immer deutlichere Fortschritte. So waren die Arbeiter auch Ende der Woche weiter damit beschäftigt, Pflastersteine zu verlegen. Dabei soll die Sanierung der Parkplatzfläche aber nur der Anfang sein. Denn geht es nach Investor Yevgen Besedin, werden der historische Freizeitpark, dessen Ursprünge bis ins späte 19. Jahrhundert zurückreichen, und auch der Märchenwald, der früher ganze Generationen Solinger Kinder verzaubert hat, schon bald wieder aus ihrem Dornröschenschlaf erwachen.

So soll möglichst noch in diesem Jahr, spätestens aber Anfang 2025, der Startschuss zum Bau einer neuen Bayern-Halle auf dem Gelände fallen. „Wir haben inzwischen einen positiven Bauvorentscheid vonseiten der Stadt Solingen erhalten und wollen nun so schnell wie möglich loslegen“, sagte Investor Besedin am Freitag. Besedin hatte das Areal des seit 2018 geschlossenen Freizeitparks Ittertal vor einigen Jahren vom langjährigen Besitzer und Betreiber der Anlage, dem mittlerweile verstorbenen Schausteller Bruno Schmelter aus Düsseldorf, übernommen.

Ziel sei es auf jeden Fall, so Yevgen Besedin, den Freizeitpark entweder im kommenden oder aber übernächsten Jahr wieder zu öffnen. Wobei bis dahin noch viele Dinge zu erledigen sind. Denn tatsächlich ist nicht allein die alte Bayern-Halle mittlerweile so baufällig, dass eine Sanierung des Bestandbaus nicht mehr lohnt. Vielmehr besteht in anderen Bereichen ebenfalls längst großer Handlungsbedarf, weswegen nunmehr einzig und allein noch eine umfassende Instandsetzung des Freizeitparks an der Stadtgrenze zu Haan infrage kommt.

Hochwasser im Sommer 2021 setzte dem Park schwer zu

Dies gilt unter anderem auch für den Märchenwald im hinteren Teil des Freizeitparks Ittertal. Die an einem bewaldeten Anhang gelegenen einzelnen Märchen-Häuschen benötigen gleichsam ein Facelifting, bei dessen Umsetzung Investor Besedin indes auf profunde Hilfe setzen kann. Denn angesichts der Aufbruchsignale, die zuletzt vonseiten des Eigentümers gekommen sind, ist nunmehr auch der Verein „Die Itterthaler“ zu neuem Leben erwacht.

Der Verein, der sich dem „Erhalt des historischen Freizeitparks Ittertal in Solingen“ verschrieben hat, war vor einigen Jahren mit dem erklärten Ziel gegründet worden, die Anlage zu erhalten. Schließlich waren in den Jahrzehnten zuvor gleich mehrere Generationen von Kindern aus der Klingenstadt mit dem Freizeitpark groß geworden, sodass das bekannte Wasserkarussell und eben auch der Märchenwald sowie das Tiergehege im Lauf der Jahre bei vielen Solingern zu so etwas wie einem festen Bestandteil der kollektiven DNA geworden war.

Gleichwohl hatte diese DNA nach der zwischenzeitlichen Schließung zunehmend Schrammen davon getragen, die sich im Lauf der Zeit noch vergrößerten. So setzte beispielsweise das Jahrhunderthochwasser vom Sommer 2021 auch dem Freizeitpark Ittertal schwer zu. Und hinzu kam, dass immer wieder Unbefugte auf das Gelände eindrangen und dort unter anderem die Häuschen des Märchenwaldes beschädigten.

Diese Schäden sollen nun in einem ersten Schritt wieder beseitigt werden, wie ein Sprecher des Vereins „Die Itterthaler“ in dieser Woche auf Anfrage der Redaktion bestätigte. Dabei gehe dies zwar nicht von einem Tag auf den anderen, unterstrich der Sprecher. Aber tatsächlich gelte es nun mit anzupacken. „Aufgeben ist keine Option“, hieß es dementsprechend vonseiten des Vereins, der nach einem Beschluss aus dem vergangenen Jahr, seine Tätigkeit erst einmal ruhen zu lassen, seit ein paar Wochen wieder aktiv geworden ist.

Parallel gehen die Anstrengungen zur Wiederbelebung des Parks weiter. So dürften die Arbeiten am Parkplatz in Kürze fertig sein, sodass in der Gastronomie am Eingang zum Freizeitpark bald wieder Gäste einkehren könnten. Zurzeit laufen Verhandlungen mit geeigneten Betreibern für das Restaurant.