Neue Stadtbahnlinie in Düsseldorf U81 – Zeitplan wackelt, Kosten stabil

Düsseldorf · Beim Bau der neuen Stadtbahnlinie gibt es technische Probleme. Deren Auswirkungen sind noch unklar.

In der Einfahrt zum U-Bahnhof sind die Gleise bereits verlegt. Wann hier die erste Bahn fährt, ist zurzeit offen.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

(hal) Der Bau der Stadtbahnlinie U81 ist derzeit Düsseldorfs wichtigstes Infrastrukturprojekt. Eigentlich sollten die ersten Bahnen im Sommer 2025 über den ersten von vier Bauabschnitten – vom Flughafen zum Freiligrathplatz – fahren können. Doch bei den Arbeiten gibt es zurzeit Probleme und zwar mit der Elektrogrundinstallation. Die ist Voraussetzung für beinahe sämtliche Gewerke des technischen und architektonischen Ausbaus wie Kabel für Licht, Brandmeldeanlagen, Rolltreppen oder Signalgebung.

Dass es Fehler bei den Planungen gab, stand allerdings bereits im April dieses Jahres fest. Dennoch kann die Stadt bislang immer noch keine Auskunft dazu geben, ob sich der Zeitplan nun verschiebt. „Der bisherige Zeitplan bleibt insofern erhalten, dass die Abfolge der Arbeiten bestehen bleibt“, teilt ein Sprecher der Stadt auf Anfrage mit. „Derzeit ist jedoch noch keine valide Prognose zu einer Bauzeitverschiebung möglich“, heißt es weiter.

Verzögerungen hatte es schon einmal gegeben. Auslöser war eine statische Berechnung, die im Nachhinein ergab, dass der neue Bahnhof für die U81 umgeplant werden muss, um die Lasten einer möglichen künftigen Flughafenerweiterung tragen zu können. 2022 wurde deshalb bekannt gegeben, dass die neue Strecke nicht, wie ursprünglich geplant, zur EM im Sommer 2024 fertig würde.

Zumindest wird zurzeit aber nicht davon ausgegangen, dass es durch den Planungsfehler zu einer weiteren Kostensteigerung kommen wird. Die Kosten für die rund 1,9 Kilometer lange neue Bahnstrecke waren Ende 2022 um 80 Millionen gestiegen und liegen nun bei 336 Millionen Euro.

Aktuell befindet sich die Baustelle in der Winterpause. Im ersten Quartal des neuen Jahres werden dann zwischen 30 und 80 Personen – je nach Bautätigkeit – wieder auf der Baustelle tätig sein. Schwerpunkt der derzeitigen Tätigkeiten für den neuen Bahnhof sind die Einrichtung des Bahnstroms, die Herstellung der Zugsicherung, die Installation der Rolltreppen und Aufzüge und erste Verkabelungsarbeiten an den Wänden.

Rat soll über Rheinquerung per Brücke oder Tunnel entscheiden

Auch nur vage Angaben gibt es zurzeit seitens der Stadt über einen Zeitplan für den zweiten Bauabschnitt des Projekt – die Querung des Rheins. Von Arena/Messe Nord soll damit eine Verbindung bis zur Haltestelle Lörick geschaffen werden. Von dort aus geht es dann mit der Trasse bis zum Handweiser weiter. Allein dieser Abschnitt des Projekts soll grob geschätzt 400 Millionen Euro kosten. Die Entscheidung, ob die Rheinquerung über eine Brücke oder einen Tunnel verläuft, soll 2025 durch den Stadtrat erfolgen. Zuvor soll aber eine Öffentlichkeitsbeteiligung durchgeführt wird. Die Frage nach einem Termin dafür ließ die Stadt unbeantwortet.

(hal semi)