Warnende Worte am Tag vor der entscheidenden Kreistagssitzung IHK ermahnt den Kreis zu mehr Konsolidierung
Kreis Mettmann · Die Wirtschaft ermahnt den Kreis Mettmann, sparsamer zu sein. Das geht aus der Stellungnahme der Industrie- und Handelskammer zum Haushalt 2025 hervor. Eine Unwetterwarnung kommt von der IHK für 2026.
. (dne) Unmittelbar vor der entscheidenden Kreistagssitzung am Donnerstag haben sich die Zahlen im Haushaltsentwurf des Kreises für 2025 geändert. Für die kreisangehörigen Städte – also auch Mettmann, Erkrath und Wülfrath – bedeutet dies bei der künftigen Kreisumlage eine Entlastung um insgesamt 4,9 Millionen Euro. Die Industrie- und Handelskammer, IHK, hat in einer Stellungnahme zum neuen Kreishaushalt deutliche Worte gefunden. Die IHK fordert vom Kreis klare Konsolidierungsmaßnahmen und eine langfristige Entlastung der Städte. Zudem warnt sie vor 2026. Dann drohe den Städten „ein finanzielles Unwetter“ durch den Verlust an Steuerkraft von Monheim.
Bereits jetzt befinde sich die Wirtschaft im Kreis Mettmann in der Krise. Zuletzt habe die IHK-Umfrage im Herbst gezeigt, dass sich der seit zwei Jahren anhaltende Abstieg der Unternehmen fortsetze. Mittlerweile beurteilten die Betriebe aus Industrie, Bau, Handel und Dienstleistungen ihre Geschäftslage so kritisch, wie seit 15 Jahren nicht mehr. In diesem düsteren Bild gebe es nur eine Ausnahme: Zum Tiefpunkt in der Coronakrise im Sommer 2020 sei die Konjunkturlage und damit die Stimmung noch schlechter gewesen. Die ökonomische Talfahrt treffe auf die wachsende finanzielle Last der kreisangehörigen Städte. Mit kurzfristiger Hilfe von Land oder Bund zur Gesundung ihrer Haushalte sei nicht zu rechnen. Wie die übrigen Städte seien Mettmann, Erkrath und Wülfrath allein auf sich gestellt. Dabei müsse der Kreis Mettmann die Kommunen so weit wie möglich entlasten.
Die IHK begrüßt, dass der Haushaltsplanentwurf des Kreises durch die Entnahme von 16,7 Millionen Euro aus der Ausgleichsrücklage und den globalen Minderaufwand von 5,6 Millionen Euro die Belastung der Kommunen senken will. „Das reicht jedoch nicht aus, um die Kommunen und die dort ansässige Wirtschaft langfristig zu entlasten“, erklärt Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf/Kreis Mettmann. Eine weitere Erhöhung der Hebesätze für Gewerbesteuer und Grundsteuer müsse unbedingt vermieden werden. Denn die Unternehmen dürften nicht zusätzlich belastet werden.
Eine Entlastungsmöglichkeit sieht die Kammer beim Personal des Kreises. Dies solle 2025 um 62 Stellen aufgebaut werden. Zwar sei dies nachvollziehbar – etwa bei der Kreisleitstelle oder im Ausländeramt des Kreises mit seinen steigenden Fallzahlen. Dennoch müsse der gesamte Personalstand des Kreises kritisch überprüft werden. Berghausen empfiehlt mehr Digitalisierung und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz, um Personal einsparen zu können.
Zudem müsse der Kreis noch einmal alle Ausgaben überprüfen und Bilanzierungshilfen konsequent nutzen, um die Städte zu entlasten.