Kabarettist Schmickler kämpft gegen „Verrohung der Sprache“
Köln (dpa/lnw) - Kabarettisten müssen nach Ansicht von Satiriker Wilfried Schmickler vor dem Hintergrund rechtspopulistischer Strömungen und Parolen ihre Worte sorgfältiger wählen. Seit einigen Jahren beobachte er eine „Verrohung der Gesellschaft“, die sich auch in einer „Verrohung der Sprache“ äußere.
„Da müssen wir gegen arbeiten - denn Kabarett beschäftigt sich vor allem mit Sprache“, sagte der 63 Jahre alte Kabarettist der Deutschen Presse-Agentur in Köln.
Dem Grunde nach positive Begriffe wie „multikulturell“ oder „Gutmensch“ seien umgedeutet worden und würden nun teilweise als Schimpfwörter missbraucht. „Wir dürfen denen diese Begriffe nicht überlassen, sondern müssen sie uns zurückerobern.“ Ziel des Kabaretts müsse es sein, die Menschen zu stärken, die sich für Toleranz einsetzen. Schmickler gehört zur Stammbesetzung der WDR-Kabarettsendung „Mitternachtsspitzen“, die am 8. September ihr 30-jähriges Bestehen feiert.