Während die Trennung von fünf Spielern feststeht, liefert der Verteidiger mit einer starken Leistung gute Argumente für einen neuen Vertrag KFC: Lukimya betreibt Eigenwerbung
Krefeld · Wieder kein Sieg, dafür aber ein flottes Spiel zum Abschluss der Saison: Im Heimspiel trennte sich der Fußball-Drittligist KFC Uerdingen mit 1:1 von Viktoria Köln. Zwei Routiniers standen zum Kehraus noch einmal im Mittelpunkt des Geschehens.
Das Führungstor von Assani Lukimya, der mit einer starken Leistung gute Argumente für einen neuen Vertrag lieferte, glich Albert Bunjaku noch aus. Die Serie von zehn Spielen ohne Sieg konnte der KFC dabei nicht brechen und kam als Tabellen-13. ins Ziel. Die Krefelder kommen auf 48 Punkte und stellten damit das Vorjahresergebnis ein. Trainer Stefan Krämer kündigte eine umfangreiche und „sehr saubere Analyse“ für die nächsten Tage an und sagte zum Spiel: „Es ist ein 1:1, mit dem wir leben können. Alle haben ein vernünftiges Spiel angeboten.“ Derweil plant der KFC künftig ohne seinen besten Angreifer Tom Boere. Der Vertrag mit dem Niederländer wurde nicht verlängert. Zu den Gründen machte der Klub keine Angaben. Boere war mit neun Treffern in 21 Spielen der effektivste Offensivmann in der Mannschaft, geriet aber nach der Winterpause in eine Formkrise und fiel im Saisonendspurt verletzungsbedingt aus. Derweil kehren die Leihspieler Boubacar Barry und Jean-Manuel Mbom wie erwartet zu Werder Bremen zurück. Wenig überraschend, dass Defensivmann Dennis Daube keinen Anschlussvertrag erhielt. Patrick Pflücke geht ebenfalls. Der quirlige Dribbler konnte als Offensivspieler nicht vollends überzeugen.
Die Chronik des Spiels
Uerdingens Trainer Krämer stelltenoch einmal die Startformation um. Adam Matuschyk begann im defensiven Mittelfeld an der Seite von Manuel Konrad. Dominic Maroh stand in der Zentrale der Abwehr-Dreierkette. Osayamen Osawe ersetzte Ali Ibrahimaj in der Spitze. Kevin Großkreutz gehörte erst gar nicht dem Kader an. Zu den Gründen sagte Trainer Krämer nur: „Weil wir den Kader so aufgestellt haben wie er war.“ Ein Fürsprecher klingt wahrlich anders. Über die Zukunft des Weltmeisters von 2014 in Uerdingen wird seit längerer Zeit schon gerätselt.
Die Krefelder begannen mit einer 3-4-3-Anordnung und einer Dreierkette um Girdvainis, Maroh und Lukimya. Letzterer nahm nach elf Minuten die Glückwünsche entgegen. Christian Dorda hatte ihm per Freistoß vorgelegt. Der Kongolese verlängerte die Hereingabe mit dem Hinterkopf unhaltbar ins Tor. Köln forcierten nach dem Rückstand die Angriffe aufs Uerdinger Tor. Es entwickelte sich ein munterer Schlagabtausch. Beinahe hätte der eingewechselte Uerdinger Ali Ibrahimaj auf 2:0 gestellt. Das Tor fiel dagegen auf der anderen Seite: Bunjaku, im ersten Durchgang noch Zuschauer auf der Tribüne, schlenzte den Ball zu seinem 20. Saisontor an Torwart René Vollath vorbei. Die Viktoria nun mit einem Chancenplus und Übergewicht, doch ungenau im Abschluss. Hätte es noch eines Beispiels bedurft, wie unbedarft der KFC in dieser Saison vor dem gegnerischen Tor seine Chancen verspielt, dann böte sich der Blick auf den Versuch Boubacar Barrys an. Nach einem Ballgewinn am Kölner Strafraum erhielt er den Ball, drosch diesen aber aus guter Position weit über das Tor. Die Partie ging in ihre Schlussphase mit Szenen auf beiden Seiten. Doch einen Schlusspunkt wusste kein Team mehr zu setzen. Einen Sieger sollte es am letzten Spieltag nicht mehr geben.
Der Moment des Spiels
Der Abschied des Ersatz-Kapitäns: Tobias Willers ging nach 46 Minuten und 194 Drittligaspielen vom Feld. Ein inszenierter Wechsel, gebührend begleitet vom Beifall der anwesenden Vertreter von Viktoria Köln. Der 33-Jährige macht Schluss. Das sportlich bedeutungsarme Spiel gegen den KFC erlaubte den frühen Abgang nach der Halbzeit.
Der Mann des Spiels
Viktorias Mittelfeldmotor Mike Wunderlich war an vielen Aktionen beteiligt. Der Dreh- und Angelpunkt im Kölner Spiel verpasste mehrmals an diesem Nachmittag einen Treffer nur knapp.