Einzelhandel In der Krefelder City standen Ende April 78 Geschäfte leer

Krefeld · Die Zahl der Leerstände in der Krefelder Innenstadt hat sich zu Beginn der Corona-Krise noch nicht erhöht. Ende April standen im Kerngebiet der City 78 Geschäfte leer. Ein Jahr zuvor waren es 77 gewesen.

Leerstand an der Hochstraße zwischen Rhein- und St.-Anton-Straße.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Das hat die Leerstandserhebung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft ergeben.

Zwei Mal pro Jahr, immer exakt  zum selben Zeitpunkt, geht ein Mitarbeiter von Eckart Preen, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft, durch die Innenstadt – und führt eine Strichliste. Folgende Straßen schaut er sich an: Hochstraße, Königstraße, Neusser Straße, Friedrichstraße, Marktstraße, Rheinstraße und Ostwall. So können die Wirtschaftsförderer ein vergleichbares Bild der Lage zeichnen. „Der Eindruck, es gebe mehr Leerstand, ist durch die Zahlen nicht gedeckt“, sagt Preen. Ein halbes Jahr zuvor, im Oktober 2019, standen 77 Geschäfte im Innenstadt-Kerngebiet leer, im April 2016 waren es sogar 83.

Glücklicherweise sei Krefeld der ganz große Leerstand erspart geblieben, sagt er mit Blick auf den Erhalt des Kaufhof-Warenhauses. „Ich war aber in dieser Sache immer optimistisch.“ Doch dass diese Entscheidung auch hätte anders ausgehen können, zeige das Beispiel Essen. Dort werden gleich beide Warenhäuser, Kaufhof und Karstadt, in exponierten Innenstadtlagen geschlossen.

Die Mitglieder der Werbegemeinschaft Krefeld wollen sich von der Corona-Pandemie nicht in die Knie zwingen lassen: „Wir hatten hier nie eine Totengräberstimmung. Im Gegenteil: jetzt erst Recht“, sagte ihr Vorsitzender Christoph Borgmann jüngst bei der Vorstellung von Aktionen, die die Krefelder in die Innenstadt ziehen sollen. Zwar sei die Kundenfrequenz niedriger als vor der Krise. Doch würden die Kunden, die ins Geschäft kommen, auch kaufen. Mit verkaufsoffenen Sonntagen – der erste ist am 6. September vorgesehen – und Kunst geht die Werbegemeinschaft ins Rennen. Die verkaufsoffenen Sonntage sollen auch  helfen, Einkaufszeiten zu  entzerren, um zu viele Menschen an einen Ort zu vermeiden.

Der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung wagt indes keine Prognose, wie die nächste Zählung im Oktober ausfallen wird. „Es wird Corona-Opfer geben“, sagt er.