Kölner Seilbahn fährt dieses Jahr nicht mehr

Köln (dpa/lnw) - Die vor rund einem Jahr spektakulär steckengebliebene Kölner Seilbahn wird nun frühestens im kommenden Jahr wieder fahren. „Die Seilbahn wird in 2018 ihren Betrieb nicht mehr aufnehmen“, teilte das Unternehmen am Dienstag in Köln mit.

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Die Aufsichtsbehörde habe darum gebeten, die sogenannte Bergerichtlinie zu überarbeiten. Sie regelt Fragen zu einer möglichen Bergung an beiden Ufern des Rheins, sollten dort zeitgleich Menschen oder Hindernisse bei Sport- und Volksfesten die Wege versperren können.

Die Seilbahn war im Juli 2017 plötzlich stehengeblieben, 65 Fahrgäste mussten teilweise stundenlang in den Gondeln ausharren und von Höhenrettern über dem Rhein befreit werden. Die Fahrgäste wurden auf ein Schiff abgeseilt oder per Feuerwehrdrehleiter an Land gebracht. Einem Gutachten zufolge hatte heftiger Wind ein sogenanntes Hilfsseil so sehr bewegt, dass es sich an einer Gondel verfing. Dieses Seil wurde nun abmontiert. Zudem wurde analysiert, ob es noch andere Risiken an der Bahn gab, die man beheben musste. Nach Angaben der KVB war das von dem Hilfsseil ausgehende Risiko in den vergangenen Jahrzehnten von niemanden erkannt worden, auch nicht von den Abnahmegesellschaften.

Die Überarbeitung der Richtlinie koste Zeit, sagte ein Unternehmenssprecher. „Deshalb lohnt ein Saisonstart der Kölner Seilbahn in diesem Jahr nicht mehr.“ Bislang hatten die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) als Muttergesellschaft gehofft, den Betrieb noch dieses Jahr aufnehmen zu können.

Wegen des Vorfalls im Sommer 2017 laufen nach Angaben der Staatsanwaltschaft weiterhin Ermittlungen gegen zwei Seilbahn-Mitarbeiter.