Schützen- und Heimatfest Unges Pengste in Korschenbroich Bei Unges Pengste war es voll wie nie

Korschenbroich · Nach drei Jahren Pause feierten rund 40.000 Besucher und 1500 Zugteilnehmer über Pfingsten ihr Schützen- und Heimatfest. Am Sonntag gab es sogar einen Besucherstopp im Festzelt.

Königsparade am Pfingstsonntag mit rund 1500 Zugteilnehmern.

Foto: Rick, Markus (rick)/Markus Rick (rick)

Er sei seinen Assistentinnen „in den letzten Tagen ziemlich auf die Nerven gegangen“, gab Bürgermeister Marc Venten zu. Denn ständig habe er neue Ideen kurz vor Beginn des Schützen- und Heimatfestes Unges Pengste gehabt, die es umzusetzen galt. Ihnen dankte der Verwaltungschef am Pfingstmontag ausdrücklich, bevor er mehr als 70 Gäste beim „Empfang der Majestäten“ in der Alten Schule begrüßte. Eng war es in dem Saal. Kein Wunder, waren doch neben allen Korschenbroicher Majestäten und Ministern viele der Einladung der Stadt gemeinsam mit den Bruderschaften St. Katharina Junggesellen und St. Sebastianus gefolgt.

Als wäre es abgesprochen gewesen, hatte Venten beim Auftakt die ideale Vorlage für Bezirksbundesmeister Horst Thoren geliefert. Dieser hatte wieder besondere Geschenke dabei. „Marc Venten hat als Trommler beim Bundesschützen-Tambourcorps Herrenshoff nicht nur das Musik-Gen in sich, sondern ich habe mir sagen lassen, dass ihm in seinem Vorzimmer auch mal die Flötentöne beigebracht werden, wenn er zu viele Wünsche äußert.“ Passend dazu überreichte er dem Bürgermeister ein Ausbildungsalphorn. „Es passt genau auf seinen Schreibtisch und so kann er dann mal Dampf ablassen“, sagte Thoren.

Wenn Venten genügend übe, sei so auch für Nachwuchs gesorgt. Verstärkung könnten die einzigen Alphornbläser am Niederrhein nämlich gebrauchen. Diesen wurde ganz besondere Ehrung zuteil: Sie dürfen fortan unter neuem Namen auftreten: „Bundesschützen-Alphornbläser Korschenbroich“. Eine entsprechende Urkunde, ausgefertigt von Ralf Heinrichs, Geschäftsführer des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften, überreichte Thoren. Die Musiker stellten daraufhin ihre Alphörner sogar auf die Tische und bliesen gemeinsam mit Venten in die Hörner.

Der Beginn der Königsparade verzögerte sich fast um eine Stunde, dafür kam pünktlich die Sonne raus, als rund 1000 Korschenbroicher sowie weitere 200 Gastschützen und mehr als 300 Musiker bei der Königsparade marschierten. Mit blauen und gelben Blumen waren die Holzgewehre bestückt – als Zeichen der Solidarität mit der Ukraine. Und auch viele der bis zu 25 Kilogramm schweren Blumenhörner waren in den ukrainischen Farben gesteckt worden.

Heimliche Stars der Parade waren die ganz kleinen Zugteilnehmer. Auch die Nachwuchsschützen der erst kurz vor Corona aufgebauten Jugendabteilung „Unges Jonges“ marschierten mit.

Die Besucher standen dicht gedrängt entlang der Strecke an der Sebastianusstraße. Unter ihnen waren auch zahlreiche Flüchtlinge aus der Ukraine, die inzwischen in Korschenbroich leben. „So voll war es noch nie“, resümierte Hans-Willi Türks am Montagnachmittag. Trotz des Regens am Pfingstsonntag waren insgesamt zwischen 30 000 und 40 000 Gäste gekommen. Sonntagabend gab es sogar einen Besucherstopp im Festzelt.

Der Pfingstmontag hatte mit dem Königsfrühstück der beiden Majestäten Andreas Wegner (Sankt Sebastianus) und Jens Buschhüter (Sankt Katharina) bereits um 7.30 Uhr begonnen. Für die Schützenköniginnen Britta Holzenleuchter-Wegner und Meike Schmitz begann der Morgen noch viel früher. Gemeinsam mit den Königs- und Ministerzügen hatten sie morgens ab 4 Uhr rund 1200 Brötchen geschmiert.

Die beiden Könige hatten mehr als 1000 Gäste. Am Mittag standen sie wieder auf der Ehrentribüne am Hannenplatz und ließen bei der Königsparade mit Blumenkorso die Regimenter preußisch-stramm an sich vorbeimarschieren.