Schule 135 Gesamtschüler starten in Oppum durch
Neben der Realschule hat Krefelds fünfte Gesamtschule an der Schmiedestraße die ersten Fünftklässler aufgenommen.
Krefeld. Es ist der erste Schultag an der Gesamtschule Oppum, und nicht nur die 135 Kinder und manche Eltern sind nervös. Auch für das Kollegium ist es ein besonderer Tag, wie die kommissarische Schulleiterin Birgit Oelmüllers-Hoff den Kindern gesteht: „Wir sind alle ein bisschen aufgeregt.“ Nicht ohne Grund: Nach langer und intensiver Vorbereitung wird gestern der erste Jahrgang der Oppumer Gesamtschüler eingeschult. Vieles sei schon vorbereitet, vieles müsse noch geklärt werden, sagt Oelmüllers-Hoff. „Wir freuen uns darauf und sind gespannt, euch kennenzulernen.“
Auf langen Bänken sitzen die Fünftklässler in der schattigen Pausenhalle in Gruppen zusammen, wie sie der Klassenplan an der Säule ausweist, aufgeregt, wibbelig, neugierig oder ganz still, je nach Temperament. Am schwarzen Brett lesen ihre Eltern, wer die Klassenleitung hat — und das es montags, dienstags und mittwochs Nachmittagsprogramm gibt.
Den Betriebsstart der jüngsten, der fünften Gesamtschule in Krefeld, lässt sich auch Bürgermeisterin Karin Meincke nicht entgehen. Nun beginne eine „Zeit des Zusammenwachsens“, die gewiss nicht frei von Konflikten sei. „Aber gemeinsam wird es gut.“
Meincke gibt den Schülern ein sportliches Bild mit auf den Schulweg: Sie sollten „auf dem Platz Fehler vermeiden, Bälle nach vorn spielen und Tore machen“. Wie Birgit Oelmüllers-Hoff macht auch Meincke deutlich, um was es nach der langen und intensiven politischen Diskussion um die Schule jetzt im Alltag an der Schmiedestraße 90 geht: „Nicht um Strukturen, sondern um Menschen.“
Die Eltern, erinnerte Ulrich Graf, zuständiger Dezernatsleiter in der Düsseldorfer Bezirksregierung, hätten die fünfte Gesamtschule in Krefeld gefordert. Ihr Wunsch wurde erfüllt, jetzt formuliert Graf eine Bitte an die Erwachsenen, die rund um die Pausenhalle stehen: „Begleiten Sie ihr Kind. Sie können die Schullaufbahn und das Leben ihres Kindes mitgestalten.“
Im engen Austausch zwischen Lehrern, Eltern und Schülern könne die Gesamtschule gestaltet und ein Konzept entwickelt werden, das für die nachfolgenden Jahrgänge prägend sei, betont Ulrich Graf. Das von der Schulleiterin Birgit Oelmüllers-Hoff einmal formulierte Ziel setze Maßstäbe: Sie möchte, hatte Oelmüller-Hoff gesagt, dass sich alle Menschen an der neuen Schule wohlfühlen.
Ohne gegenseitige Rücksichtnahme geht das nicht, und die fängt da an, wo die Gesamtschüler sich in den Räumen ausbreiten, die bisher zur Realschule Oppum gehörten, die erstmals keine Eingangsklasse bildet. Zwei Schulen unter einem Dach — das ist auch für die Realschulleiterin Heide Schremmer und ihre Kollegen eine neue Situation.
Der Anfang gestern ist offenkundig geglückt: Schremmer ist mit auf dem Podium, als die neuen Gesamtschüler begrüßt werden, und die Sechstklässler ihrer Schule machen den Neuen gleich musikalisch klar, wo es lang geht: „You have to . . .“ singen sie. Was muss man? Lernen. Lernen. Lernen. Dass das auch Spaß machen kann, zeigen Schüler der Josef-Hafels-Schule, die Goethes „Erlkönig“ und „Zauberlehrling“ frech und gekonnt als Rap vortragen.