Stadtgeschichte 140 Jahre Stadtgarten in Krefeld – Das ist die bewegte Geschichte

Krefeld · Der Stadtgarten feiert am 1. Mai seinen 140. Geburtstag. Mitten in Krefeld gelegen bietet er heute eine grüne Oase zwischen den geschäftigen Hauptverkehrsstraßen. Dabei wurde er vor seiner Umgestaltung im Jahr 1879 überhaupt nicht als Park genutzt.

Spaziergänger verlassen nach einem Wandelkonzert im Jahr 1970 den Stadtgarten.

Foto: Stadtarchiv

Der Stadtgarten war nicht immer ein Ort, an dem die Krefelder ihre Freizeit im Grünen verbringen konnten. Im Jahr 1812 wurde das Areal als Friedhof geplant und sollte im Zuge von städtebaulichen Maßnahmen den 150 Jahre lang benutzten Krieger-Friedhof ablösen.

Der befand sich Ecke Rheinstraße und Ostwall (unter dem heutigen Primark). Im Jahr 1814 wurde der neue Friedhof in Betrieb genommen. Für etwa 50 Jahre. Ab 1867 wurde auf dem Friedhof nicht mehr bestattet, da die Wohnbebauung zu nah an den Friedhof herangerückt war.

Eine historische Ansichtskarte zeigt den Stadtgarten um 1900. Anstelle des dort schon abgebildeten Brunnens stand zuvor die Leichenhalle.

Foto: Stadtarchiv

Bis 1867 lag das Gelände still, ehe am 1. Mai 1879 der Umbau zur Parkanlage genehmigt wurde. Etliche Denkmäler und Grabsteine des alten Friedhofs wurden in die Planung mit einbezogen. Im Laufe der Jahre wurde der Park immer weiter ausgebaut.

Anstelle der ursprünglich vorhandenen Leichenhalle steht heute ein Springbrunnen. Außerdem wurden ein Wasserfall, ein Kurhaus und ein Musikpavillon als Mittelpunkt des Parks für öffentliche Konzerte angelegt. Es entstand ein neues Wegenetz, das sich aber in weiten Teilen an der alten Friedhofsstruktur orientiert.

Der Grabstein der Familie Schumacher, die den Forstwald angelegt haben, ist bis heute erhalten.

Foto: Stadtarchiv

Die ursprüngliche Nutzung als Friedhof sorgte noch lange durch Absenkungen für Probleme: Noch 1968 mussten deswegen 1000 Tonnen Mutterboden aufgebracht werden Zu seinem Schutz ist er 1995 in die Denkmalliste der Stadt Krefeld eingetragen worden.

Dennoch war er mit der Zeit immer mehr runter gekommen. Die Stadt entschied sich 2014 dazu, ihn mit Landes- und Bundesmitteln für 1,1 Millionen Euro zu revitalisieren und die alten Sichtachsen wieder erkennbar zu machen.

Der Friedhofsplan - nach der Lithographie von P. J. von de Fenn, 1833.

Foto: Stadtarchiv

Im Frühjahr 2015 begann eine beauftragte Firma mit dem Arbeiten. Bei Auskofferungsarbeiten kam es zu Verletzungen einzelner Bäume im Wurzelbereich, die teils bis zu 240 Jahre alt sind.

Die Stadt stoppte die Bauarbeiten zum Schutz der Bäume. Danach musste per Hand weitergearbeitet werden. Im Sommer 2016 ist er wiedereröffnet worden.