Prozess 200 000 Euro Schulden beim Finanzamt

Gericht muss sich mit erheblichen Erinnerungslücken auseinandersetzen.

Symbolbild

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Krefeld. In einem Steuerstrafverfahren gegen einen 62-jährigen Krefelder setzte das Krefelder Schöffengericht seine Ende Mai begonnene Verhandlung fort.

Es war der Tag der Zeugen. Deren Aussagen waren von sehr unterschiedlicher Qualität. Behandelt wurde der Zeitraum von 2002 bis 2008, wobei Erinnerungslücken zu erwarten waren. Zum einen sagten Firmenvertreter aus, mit denen der Angeklagte damals zusammengearbeitet hatte. Andere Zeugen, die vor mehr als zehn Jahren Auftragnehmer des Angeklagten waren, konnten wenig zur Aufklärung beitragen.

Der Vertreter der Steuerbehörde kam mit zwei großen Taschen und vielen Akten. Es ging um Steuerschulden von mehr als 200 000 Euro. Es war schwierig bis unmöglich, die Einnahmen und die Betriebsausgaben zu ermitteln. Hinzu kommt, dass der Angeklagte bei seiner Vernehmung angegeben hat, nicht unerhebliche Beträge von seinen Eltern geschenkt bekommen zu haben.

Das Gericht musste sich unendlich viele Einzelangaben mitteilen lassen. Es ging um Telefonate, Bankverbindungen und Absprachen. Und weil viele Zahlungen bar geflossen waren, ist der Nachweis inzwischen fast unmöglich.

Für manchen der vier Zeugen war es schwierig, das Geflecht der Geschäftsverbindungen zu entwirren. Die Vertreter der Finanzverwaltung verwiesen dazu noch auf die drohende Verjährung.

Am nächsten Freitag, 19. Juni, will man den Prozess fortsetzen. Und für alle Fälle wurde für den 8. Juli schon ein weiterer Termin verabredet.