Internetkriminalität Hacker: Firmen wappnen sich

Experten diskutieren in der HS Niederrhein Wege für mehr Sicherheit in der Informationstechnik.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Internetkriminalität und Wirtschaftsspionage im IT—Bereich sind nicht erst seit dem Hackerangriff auf die PC—Systeme im Bundestag brandaktuelle Themen. Auch deshalb war der 2. Forschungstag „IT-Sicherheit Nordrhein-Westfalen“ am Montag in Krefeld gut besucht. 120 Besucher und Experten aus dem gesamten Land diskutierten in den Räumlichkeiten der Hochschule Niederrhein an der Obergath die derzeit größten Sicherheitsprobleme im IT—Bereich und mögliche Lösungsansätze.

„Ziel der Landesregierung ist es, innovative Lösungen für mehr Datensicherheit zu entwickeln und die digitale Welt von morgen mitzugestalten“, sagt Svenja Schulze, NRW—Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung,. Doch dazu bedarf es der Zusammenarbeit aller, betont Nobert Pohlmann in seinem Vortrag „Steht der Untergang des Internets bevor? Wie lässt er sich stoppen?“.

Der Experte vom Institut für Internet-Sicherheit hofft auf eine Reduzierung der Kosten durch Wirtschaftsspionage von jährlich 50 Milliarden Euro auf 10 Milliarden Euro. „Dies gelingt nur, wenn wir eine verbesserte Verschlüsselung von E-Mails und Datenpaketen vollbringen“, sagt Pohlmann.

So viele Verbesserungen das Internet seinen Nutzern gebracht hat, so groß sind auch die Gefahren, die es birgt - und die Experten sind sich einig, dass in Zukunft noch größere Gefahren auf Nutzer zukommen könnten. Stichworte sind dabei „Internet of Things“ (IOT) und „Industrie 4.0“. Während auch in industriellen Betrieben verschiedene Produktionswege von der Informationstechnik abhängig und somit auch angreifbar sind.

„Und beim IOT sind es längst nicht mehr nur noch Smartphones, die ständig auf das Internet zugreifen und dadurch verwundbar sind. Es gibt bereits verschiedene Haushaltsgeräte und auch Autos, die mit Applikationen betrieben werden“, sagt Thorsten Holz vom Horst-Görtz Institut. Die Zahl potentieller Ziele ist für Internet-Kriminelle dadurch so hoch wie nie zuvor.