Oper Die Theaterspatzen als Opernsänger

Krefeld · 35 Kinder des Krefelder Chors singen im Märchen von „Hänsel und Gretel“. Der WZ erzählen sie, wieso ihnen das Freude macht.

Engelbert Humperdincks Hänsel und Gretel ist als Märchenoper in drei Akten auf der Theaterbühne zu sehen.

Engelbert Humperdincks Hänsel und Gretel ist als Märchenoper in drei Akten auf der Theaterbühne zu sehen.

Foto: Stutte, Matthias/© Matthias Stutte

Die Kinder des Chors „Theaterspatzen“ sind seit zehn Jahren Teil der Theaterwelt am Niederrhein und haben schon in mehreren Inszenierungen mitgewirkt. Aktuell sind sie in der Oper „Hänsel und Gretel“ zu sehen.

Dicker Nebel steigt auf, wenn die böse Hexe aus ihrem Knusperhäuschen herauskommt. Begleitet von der Ouvertüre werden Rapunzel, die sieben Zwerge und ihre Freunde aus der Märchenwelt von ihr in den Ofen gesteckt. Es ist an Hänsel und Gretel, die Hexe zu besiegen. Das Werk stammt aus der Feder von Engelbert Humperdinck – dieses Jahr verzaubert es auf der Bühne des Theaters Krefeld große und kleine Zuschauer.

Die Oper für Erwachsene fasziniert auch Kinder

Als Oper für Erwachsene konzipiert, zieht „Hänsel und Gretel“ auch Kinder in ihren Bann. Neben den Solisten des Musiktheaterensembles und anderen Mitwirkenden, sind auch 35 Kinder des Chors Theaterspatzen mit dabei. Sie werden von acht Kindern aus der Krefelder Musikschule unterstützt.

Als Marc (10) zum ersten Mal im Publikum von „Hänsel und Gretel“ saß, war er sofort Feuer und Flamme. Seit zwei Jahren steht er selbst auf der Bühne: „Ich bin gerne ein Zwerg. Man ist länger auf der Bühne, da die Hexe uns als letzte in den Ofen steckt und man kann solange die anderen Figuren beobachten“, sagt er. Kyo (8) ist seit drei Jahren dabei und hat vorher schon in Schulaufführungen mitgespielt. Sie kannte sich vorher schon ein bisschen aus, Theaterspiel-Erfahrung ist allerdings nicht Voraussetzung. Das Handwerkszeug gibt ihnen Chorleiterin Susanne Seefing an die Hand. Einige Proben dürfen zum Beispiel Chrissys Eltern auch zu Hause mit ihrer siebenjährigen Tochter machen.

Die jungen Chorsänger entwickeln Freude an klassischer Musik

Seefing hatte ihr erstes Opernerlebnis mit acht Jahren in Bremen. Mittlerweile ist sie ausgebildete Sängerin und Gesangslehrerin. Sie rief den Kinderchor ins Leben, da sie auch den jungen Menschen etwas mitgeben möchte. „,Hänsel und Gretel’ entwickelt bei den Kindern Freude an der Oper und weckt das Interesse an klassischer Musik“, sagt sie. Sie selbst singt dort die Rolle des „Hänsel“. Seit vier Jahren dabei, ist Olga (11) ebenso begeistert: „In der Geschichte von Hänsel und Gretel besiegt das Gute das Böse. Eine Hexe lockt mit Süßigkeiten in ihr Haus. Man lernt, dass man nicht einfach mit Fremden mitgehen sollte.“ Eine Lektion fürs Leben.

Nell (12) ist von den Details der Kostüme und Requisiten begeistert, sie spielt das Tapfere Schneiderlein: „Man fühlt sich dadurch richtig in die Rolle hinein.“ Die neunjährige Livia spielte schon das Aschenputtel und sorgt mit ihrer Beschreibung des Kostümes, „es sieht aus wie ein zerrissenes Hemd“, für einige Lacher.

Kinder dürfen hinter
die Kulissen schauen

Theaterstücke, Ballettaufführungen und Kinderkonzerte haben alle Familien schon besucht, doch der Blick hinter die Kulissen ist für die Kinder etwas ganz Besonderes. Sie erleben alle Berufe des Theaters; vom Dirigenten über die Souffleuse bis zum Sicherheitseinweiser. Außerdem entstehen unter den Theaterspatzen auch Freundschaften – so sind Olga und Nell hier gerne zusammen und Chrissys und Livias Eltern hören zu Hause immer Geschichten von der Freundin aus dem Kinderchor.