Neupflanzungen 553 junge Bäume machen Krefeld grüner
Krefeld. 553 neue Bäume hat die Stadt Krefeld in diesem Frühjahr gepflanzt, „und das ist kein Luxus, sondern dringend notwendig“, betont Oberbürgermeister Frank Meyer, „um den natürlichen Abgang der Bäume etwas entgegenzusetzen.“ 290 000 Euro sind dafür ausgegeben worden.
„Das ist viel Geld, aber es lohnt sich“, sagt Meyer.
Es sei eine Investition in ein besseres Stadtklima, für Umwelt und Menschen. Jetzt, wo die Stadt den Nothaushalt hinter sich gelassen habe, gehöre es sich, dass sie ihren Teil dazu beitrage, dass hohe Engagement der zahlreichen privaten Initiativen zu unterstützen.
553 Bäume zu pflanzen sei ein Kraftakt gewesen, sagt Matthias Pasch als Vertreter des Fachbereichs Grünflächen gestern beim Ortstermin am Hardenbergplatz. Sieben Blauglockenbäume, nicht heimisch, aber zum Standort passend, sind dort frisch gesetzt worden, zehn Jahre alt und bereits mit ersten Blüten. Sie seien mehrfach versetzt worden und deshalb kräftig.
„Wir wollen keine Stangenware, die wir im Internet bestellten können, sondern suchen gesunde und stattliche Bäume in den Baumschulen, um in Krefeld ein schönes Raumbild zu schaffen“, erläutert Pasch. Sein Kollege Franz Filtmann (Pasch: „unser Baumflüsterer“) trifft die Auswahl und setzt dabei auf Vielfalt. Nicht zuletzt, weil jeder Standort seine Besonderheiten hat und längst nicht alle so viel Platz bieten wie an der Hardenbergstraße.
Baumbeete, die lange brach gelegen haben, seien geprüft und neu hergerichtet worden, erläutert Pasch und bedankt sich bei den Stadtwerken, die ihren Teil dazu beigetragen hätten, wenn Versorgungsleitungen geortet und geschützt werden mussten.
Dass das Vorhaben gelingt und sich vor allem die 442 Straßenbäume an ihren Standorten behaupten, ist auch Aufgabe von Günter Zachau. Der Mitarbeiter des Fachbereichs Grünflächen fährt mit seinem 7000 Liter Wasser fassenden Tankfahrzeug durch die Bezirke und sorgt dafür, dass die Wurzeln genügend Wasser bekommen. Vor allem die jungen Bäume sind darauf angewiesen.
„Der Regen reicht nicht aus“, sagt Matthias Pasch. 50 bis 70 Liter Wasser müssten die Wurzeln bekommen. Dafür sorgt die Stadt — und häufig auch Anwohner, die eimerweise das Wasser anschleppten. „Darauf hoffen wir vor allem im Sommer“, sagt Pasch. Dass Bäume aufgrund des Wassermangels vertrockneten, komme in Krefeld nicht vor. Manchmal seien Bäume krank, andere ließen die Blätter wie vertrocknet hängen, seien aber nicht angeschlagen.
In allen Stadtteilen wurden neue Bäume gesetzt, etwa 25 verschiedene Arten, denn „Monokulturen“, sagt OB Meyer, „sind ein Problem“.
Manche überzeugen durch ihre Blüten, andere durch ihre Form. Größte Gruppen sind Linden und Ahorn. Als Baum relativ neu ist die Magnolie dazugekommen. In Baumschulen habe man damit begonnen, die üblichen Sträucher zu Bäumen zu entwickeln. Sie muss sich an der Crous- und der Richard-Wagner-Straße bewähren.
Die gewaltige Aktion in diesem Frühjahr soll nicht einmalig sein. „Mein großes Anliegen ist es, auf diesem Niveau weiterzumachen“, sagt Oberbürgermeister Frank Meyer. Hunderte weitere Standorte werden jetzt auf ihre Eignung geprüft — fürs Frühjahr 2017.