Amokfahrer auf freiem Fuß
Der 21-Jährige ist am Montag entlassen worden. Der Richter am Amtsgericht sah keine Gründe für einen Haftbefehl.
Krefeld. Er war nur ein wenig berauscht nach dem Genuss einer geringen Menge Marihuana, als er am Sonntagmittag mit Vollgas einer Polizeikontrolle auf der Emil-Schäfer-Straße entging (die WZ berichtete). Obwohl der 21-Jährige den Straßenverkehr mehrfach extrem gefährdete, einen Unfall verursachte, bei dem eine Frau verletzt wurde, sah der Amtsrichter keine Gründe, den Amokfahrer ins Untersuchungsgefängnis zu schicken.
Der 21-Jährige konnte aus dem Polizeigewahrsam wieder nach Grefrath zurückkehren, wo er wohnt. Er war bislang unbescholten, hatte auch einen Führerschein, wie die Polizei am Montag auf Anfrage mitteilte. Dennoch sind noch nicht alle Umstände geklärt. Etwa die Frage, wie der junge Mann an das rote Honda-Coupé gelangt ist.
Zuletzt war es zugelassen auf eine Frau aus dem Kreis Kleve. Die Stilllegung des Fahrzeugs erfolgte bereits im Mai 2013. Im Oktober wurden dann die roten Überführungskennzeichen in einer Kempener Autowerkstatt gestohlen bzw. unterschlagen. Bis Montag ist der Polizei nicht gelungen, die letzte Halterin des Wagens zu sprechen.
Die Polizei sucht Zeugen, die den roten Honda vor und während der Amokfahrt beobachtet haben. Denn Zeugen gibt es reichlich. Mehrere Autofahrer hatten am Sonntag per Mobiltelefon die Polizei auf dem Laufenden gehalten , wo der 21-Jährige gerade durch die Stadt raste.