Meinung An Tagen wie diesen
Krefeld. Wenn Betonstücke aus Tribünendächern herausfallen, ist es an der Zeit, die Türe aus dem Jammertal aufzuschließen, sich aufzumachen, etwas zu ändern. Und nicht wieder hören zu müssen — kein Geld, kein Material, kein Personal.
Das ist Stillstand. Willkommen im Rückschritt.
Es weiß ja nun schließlich Jeder in dieser Stadt, wie es um das Haus, in dem wir in Krefeld leben, bestellt ist. Es ist marode, und wenn kein Geld da ist, bedarf es vielleicht ein bisschen Fantasie, mehr Engagement und das Verlassen eingetrampelter Pfade. Denn einstige Schmuckstücke — die gibt es ja noch. Wie die Hubert-Houben-Anlage. Und Engagement — wie das von Platzwart Kamps. Und Fantasie, sich vorzustellen, wie es weitergegangen wäre, mit diesem vielleicht nicht bequemen, aber fleißigen und unkonventionellen Zeitgenossen.
Die Verwaltung darf sich gerne eingestehen, nicht leisten zu können, was zu leisten ist, anstatt sich damit zu brüsten, Platzverbote auszusprechen. Der Mitarbeiter denkt sicher, ganz pflichtbewusst, es war ein guter Tag gestern. Wir kennen viele Menschen mehr, die wissen, dass gestern kein guter Tag war. Auch — weil der Kleingeist über den Mut siegte.